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Der Ort, an dem das Herz hängt

Renovierung Der Förderverein zur Restaurierung und Erhaltung der katholischen Stephanuskirche in Westerheim sieht sein Ziel erreicht und hat sich zum Jahresende aufgelöst. Von Patricia Jeanette Moser

Die ehemaligen Mitglieder des Fördervereins zur Renovierung und Erhaltung der Stephanuskirche haben die Schlüssel des erfolgreich renovierten Gotteshauses wieder an die katholische Kirchengemeinde Christkönig zurückgegeben. Ein Überlassungsvertrag der katholischen Kirche aus dem Jahr 2012 endete jüngst. Der Förderverein, der ab sofort als ehemaliger Förderverein tituliert wird, habe seine Aufgabe erfüllt, sieht sich am Ziel seiner Aufgaben und löste sich vor Kurzem auf. Die rechtlichen Schritte wurden bereits vollzogen. Der Schlüssel wurde vom ehemaligen Fördervereinsvorsitzenden Bernhard Schweizer an Pfarrer Karl Enderle am Ende des Abends übergeben.

Prachtbau und Barockjuwel

Die im Jahr 1787/1788 erbaute Kirche wurde am Festabend zu Recht mit vielen Attributen tituliert. Vom Prachtbau und einem Barockjuwel spricht der ehemalige Redakteur der Schwäbischen Zeitung Laichingen, Hansjörg Steidle. Er hat die 32-jährige Renovierungszeit journalistisch begleitet und konnte in einem fast einstündigen Vortrag so manche Fakten wieder aufleben lassen. In dieser Zeit sei eine Verbundenheit zum Förderverein und zur katholischen Kirchengemeinde Christkönig gleichermaßen entstanden. Im ausführlichen Vortrag berichtete er von der Arbeit und vom Anpacken vor Ort, im Kirchenhaus und bei den Außenanlagen. Auch die Verwaltungsarbeit sei immens gewesen, die vorwiegend der Vorsitzende Bernhard Schweizer übernommen hatte. Als Rechtsanwalt habe er stets den Überblick und die notwendige Gelassenheit in jeglicher Situation besessen, wurde ihm von Bürgermeister Hartmut Walz in seinem Grußwort bestätigt.

Auf einer großen Leinwand zeigten Bilder die vielen Stationen der 32-jährigen Geschichte der Renovierungszeit der Kirche. Neben körperlichem Einsatz gab es auch viel Kulturelles, das als Einnahmequelle diente. Das künstlerische Erbe eines Kirchenmitglieds wurde in einer Kunstausstellung, geleitet von Elfriede Baumeister, veräußert und 60 000 Euro eingenommen. Nur eine erfolgreiche kulturelle Aktivität in der Stephanuskirche von vielen. Die Renovierung der Schäferorgel war ein weiteres Ziel, das der „ehemalige“ Förderverein erreicht hat, hieß es von Bernhard Schweizer und auch von Hansjörg Steidle.

Der Organist Fritz Kneer ließ die Orgel erklingen an diesem Abend der Schlüsselübergabe, mal leise und nachdenklich und zum Schluss triumphierend und zuversichtlich. Der ehemalige Förderverein zeigte sich zurecht stolz und zufrieden, zum Ergebnis der 32-jährigen Leistung, zur Renovierung der Stephanuskirche. „In fast 32 Jahren wurde Unglaubliches geleistet. Eine marode Kirche wurde zu neuem Leben und die Orgel aus dem Dornröschenschlaf geführt“, führte Hansjörg Steidle als journalistischer Wegbegleiter aus. Von Willenskraft, Fleiß und Ausdauer war die Rede. Ein Kleinod sei im Ehrenamt geschaffen worden.

Für den Unterhalt wird gesorgt

Der ehemalige Förderverein erwirtschaftete die stolze Summe in Höhe von 1,2 Millionen Euro. 30 000 freiwillige Arbeitsstunden wurden geleistet. Mit 150 Mitgliedern, die bis zum Schluss die Stange hielten, wurde das geschaffen, was heute für jeden sichtbar ist. „Wir wollten nicht nur ein Bauwerk wiederherstellen, sondern einen Ort der Begegnung weiterhin mit Leben füllen“, bestätigte Bernhard Schweizer an diesem denkwürdigen Abend.

Die ehemaligen Fördervereinsmitglieder entziehen sich der Verantwortung aber nicht und wollen alle Angelegenheiten der Stephanuskirche weiter unterstützen. Für die geschätzten jährlichen Unterhaltungskosten in Höhe von 5000 bis 7000 Euro soll stets gesorgt werden.