Owen. Zwischen den Jahren begrüßte Sigrid Jetter, Vorsitzende des Kreisverbandes der Obst- und Gartenbauvereine Nürtingen, über 60 Interessierte am Parkplatz Maienwasen in Owen zu einem Schnittkurs. Möglich gemacht wurde der Termin durch Jens Häußler, Referent des Kurses und Fachberater des Landratsamtes, und durch den OGV Owen. Nach kurzem Spaziergang gelangte die große Gruppe zu einer Obstwiese. Hier wurde ein großer, circa 40 bis 50 Jahre alter Baum ausgesucht und zunächst seine Besonderheiten besprochen. Anschließend ging es um die Frage, mit welchen Schnitten man diesen Baum wieder in Form bringen könnte.
Jens Häußler beruhigte die Teilnehmer gleich zu Anfang mit der flapsigen Aussage, dass es nur zwei falsche Obstbaumschnitte gebe: Gar keinen und den ganz unten mit der Motorsäge. Vorteilhaft sei, an einem Obstbaum immer nur wenige Schnitte durchzuführen, dieses aber regelmäßig, nur zwei bis drei Schnitte pro Leitast. Dabei sei darauf zu achten, dass die ältesten Triebe entfernt werden. Dieses bewirke, dass der Baum im folgenden Jahr nicht zu stark austreibt und ruhig bleibt. Alle weiteren notwendigen Schnitte sollten dann in den folgenden Jahren nach und nach ausgeführt werden, um dem Baum eine stabile Krone zu erhalten.
Häußler machte sich auch dafür stark, dass etwa armdicke Äste, die zum Teil schon abgestorben sind, am Baum belassen oder sehr verhalten eingekürzt werden. Schließlich seien diese Äste wertvoll für Insekten und Vögel. Absterbende Bäume schneide man deshalb nur sehr wenig, um mit dem Schnitt die Bildung neuer Trieb anzuregen und ihn so am Leben zu erhalten. Viele Fragen der Teilnehmer beantwortete Jens Häußler sehr ausführlich und kompetent.
Als es nach zwei Stunden allmählich kälter wurde, bedankte sich Sigrid Jetter beim Referenten und wünschte den Teilnehmern gutes Gelingen bei ihren Pflegegängen. Danach wurde am Parkplatz unter den Teilnehmern noch eifrig gefachsimpelt, begleitet durch Glühwein, Punsch, Weihnachtsgebäck und Brezeln, organisiert vom OGV Owen. pm