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Der schrittweise Weg zurück in die Normalität

Mit genügend Abstand sind treffen möglich. Foto: pr
Mit genügend Abstand sind treffen möglich. Foto: pr

Plochingen. Drei Monate lang war die Tagesstätte für psychisch erkrankte Menschen der „Brücke“ in Plochingen wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Nun erfolgt eine schrittweise Öffnung. An einen normalen Betrieb ist allerdings noch nicht zu denken. Denn was die Tagesstätte vor allem ausmacht, ist die Möglichkeit, sie ganz spontan aufzusuchen. „Das geht momentan leider noch nicht“, bedauert Stefan Leidner, der Leiter der „Brücke“. Derzeit können sich nur feste Kleingruppen treffen.

Anfangs hätten manche Klienten die Entschleunigung als entlastend empfunden, berichtet Leidner. Doch mit der Einsamkeit verstärkten sich bei vielen die psychischen Probleme wie etwa Depressionen. Etliche igelten sich ein aus Angst vor Ansteckung.

Als klar war, dass die Schließung länger dauern würde, wurden die Räume der Tagesstätte so umgestaltet, dass dort auch Einzelgespräche stattfinden konnten. Nachdem die Vorschriften gelockert worden waren, überlegte man sich, wie eine stufenweise Öffnung der „Brücke“ aussehen könnte und erarbeitete ein Hygienekonzept. Momentan können sich an vier verschiedenen Tagen feste Gruppen von vier Besuchern mit jeweils einer Mitarbeiterin treffen. Vier Probetage zeigen, dass das Konzept funktioniert. „Die Herausforderung war, die Gruppen so zusammenzustellen, dass die Leute sich verstehen“, erklärt Leidner. Parth sieht in den Kleingruppen auch die Chance, sich intensiver kennenzulernen, als es in der großen Gruppe möglich ist. Diverse Gruppenangebote fingen langsam wieder an, sagt Leidner. In der nächsten Stufe wolle man den Betrieb dann so gestalten, dass etwas mehr Spontaneität möglich ist. Allerdings werde man sich erst langsam herantasten. Ulrike Rapp-Hirrlinger