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Der Tiefpunkt ist noch nicht erreicht

Berufsleben Der leichte Rückgang der Arbeitslosigkeit in den Landkreisen Esslingen und Göppingen hat hauptsächlich saisonale Gründe. Vereinzelte Lichtblicke machen Hoffnung für die Zukunft.

Die Arbeitslosigkeit ist im September im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen mit den Landkreisen Esslingen und Göppingen gesunken: Insgesamt waren im vergangenen Monat 21 630 Frauen und Männer ohne Arbeit. Das ist ein Rückgang im Vergleich zu August um 325 Personen - oder 1,5 Prozent. Gegenüber September 2019 waren 6252 Menschen mehr arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, lag wie im Vormonat bei 4,8 Prozent, im September 2019 waren es zum Vergleich 3,4 Prozent. Außerdem liegen für die Monate März bis September 9592 Anzeigen von Betrieben zu Kurzarbeit vor. Davon könnten insgesamt bis zu 164 347 Arbeitnehmer betroffen sein.

Kurzarbeit rettet Unternehmen

„Corona, Strukturwandel und konjunkturelle Schwäche haben den Arbeitsmarkt in der Region trotz eines leichten Rückgangs der Arbeitslosigkeit weiter im Griff. Das signalisieren auch die Rückmeldungen aus meinen Teams, die Arbeitgeber zu Kurzarbeitergeld beraten und Anträge bearbeiten“, sagt Karin Käppel, Leiterin der Göppinger Arbeitsagentur. Sie ist sicher: Würde in der Region die Kurzarbeit nicht als das tragende Instrument der Krise von vielen Betrieben intensiv genutzt, läge die Zahl der arbeitslosen Männer und Frauen höher.

„Der Rückgang, den wir im September verzeichnen, ist überwiegend saisonalen Gründen geschuldet und - noch - kein Hinweis auf eine Aufhellung am Arbeitsmarkt. Das sehen wir jedes Jahr beim Wechsel vom Sommer in den Herbst“, ergänzt Käppel. Besonders der Vergleich zum Vorjahr zeige, dass die Talsohle trotz vereinzelter Lichtblicke noch nicht durchschritten sei. „Über 40 Prozent mehr Arbeitslose als im September 2019 verdeutlichen das Ausmaß der Veränderungen am Arbeitsmarkt“, resümiert Käppel. Einer der Lichtblicke sei vor allem die Zahl der Arbeitsaufnahmen. „Auch ein angespannter Arbeitsmarkt bietet Chancen, die Bewegungen in und aus Erwerbstätigkeit liegen etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Das zeigt, dass auch jetzt Arbeitsplätze neu besetzt werden, wenn auch nicht in allen Branchen“, so Käppel.

Im Landkreis Esslingen waren im September insgesamt 14 074 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 163 Personen beziehungsweise 1,1 Prozent weniger als im August, aber 3937 (plus 38,8 Prozent) mehr als im Vorjahr.

Die Arbeitslosenquote im Kreis betrug 4,6 Prozent, im Raum Kirchheim 4,5 Prozent.pm