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Party Die Kirchheimer Vitalij Egorov und Jonas Stabingis wollen mit ihrem „Bitch-Secco“ das Nachtleben aufmischen und gegen den Strom schwimmen. Von Melissa Seitz

Treffen mit Jonas Stabingis und Partner, stellen BITCH-Secco vor
Treffen mit Jonas Stabingis und Partner, stellen BITCH-Secco vor

Wenn die Korken knallen, kann die Party beginnen. Ob Silvester, Jubiläum oder eine einfache Party – Sekt, Prosecco und Champagner sind nie fehl am Platz. Wenn der Schaumwein dann noch aus Kirchheim kommt, schmeckt das Gläschen gleich viel besser. Der 20-jährige Vitalij Egorov und der 21-jährige Jonas Stabingis sind Kirchheimer und wollen mit ihrem „Bitch-Secco“ im Nachtleben durchstarten.

Die beiden Kirchheimer kennen sich von der Schule und sind nicht nur dicke Freunde, sondern hatten schon immer die gleichen Zukunftspläne. „Wir wollten schon lange ein eigenes Unternehmen führen,“ sagt Vitalij Egorov. Ein Produkt für das Nachtleben zu schaffen, erschien den beiden als optimale Chance. Gesagt, getan. Nach zahlreichen Recherchen in der Bücherei und im Internet war ihnen klar: Ein weinhaltiges Getränk soll das Unternehmen bestimmen. Bis die Entscheidung für den weißen Perlwein mit Kohlensäure fiel, verging einige Zeit. „Von der Idee bis zur Umsetzung dauerte es insgesamt zwei Jahre,“ erklärt Jonas Stabingis.

Doch Vorsicht: Wer denkt, dass Sekt und Secco das gleiche sind, der täuscht sich. „Ein Perlwein muss einen Mindestalkoholgehalt von sieben Prozent haben,“ erzählt Jonas Stabingis, „unserer hat sogar elf Prozent.“ Perlwein unterliegt in Deutschland nicht der Schaumweinsteuer und darf deswegen in seiner Charakteristik nicht mit Sekt zu verwechseln sein. „Der Perlwein muss innerhalb der Flasche einen Überdruck von mehr als 2,5 Bar aufweisen.“

Der nicht zu süße, aber auch nicht zu herbe Secco kommt aus der Pfalz, hier wird er auch abgefüllt und mit den Etiketten verziert. Doch die Sektkellerei wurde von den zwei Jungunternehmern erst einmal richtig unter die Lupe genommen. „Nicht jeder kann mit Secco arbeiten. Wir haben ein halbes Jahr lang nach der Kellerei gesucht,“ erzählt Vitalji Egorov. Nicht nur die zwei Kirchheimer waren mit der Kellerei zufrieden, auch die Kellerei selbst war von der Geschäftsidee der Jungs begeistert – und so konnte das Unternehmen starten.

Die Etiketten haben Vitalij Egorov und Jonas Stabingis selbst designt. Ein provokanter Name ist „Bitch“ auf jeden Fall. Darüber sind sich auch die beiden bewusst: „Wir schwimmen nun mal gegen den Strom.“ Doch hinter dem auffälligen Logo steckt ein Konzept. „Das Wort ‚Bitch‘ soll fürs Feiern stehen, die Krone für den Anstand,“ erklärt Egorov und fügt hinzu: „Mit unserem Secco kann man also niveauvoll feiern.“ Auch die Flaschenform soll den edlen Charakter des Perlweines widerspiegeln.

Das Produkt soll die junge Generation ansprechen und die war laut den zwei Unternehmern von dem „sparkling freedom“, so wie er auch genannt wird, sofort begeistert. Das Stadtkino in Kirchheim war bei der Release Party des „Bitch Secco“ überfüllt. Das Kult-Getränk überzeugte Frauen als auch Männer. „Freitags sind wir immer im Filmriss an einer eigenen Bar,“ sagt Jonas Stabingis, „hier gibt es den Bitch-Secco zu kaufen.“ Aber nicht nur auf Events ist der prickelnde Perlwein zu ergattern, auch für daheim können Schaumwein-Liebhaber eine Flasche kaufen. „Auch an Privatpersonen verkaufen wir gerne Flaschen unseres Seccos,“ sagt Jonas Stabingis.

Tipps und Tricks, wie man ein erfolgreiches Unternehmen leiten und wie Marketing und Co. funktionieren, holen sich die zwei Kirchheimer von Gastronomen aus Kirchheim. „Viele sind begeistert von unserer Idee und helfen uns, wenn wir irgendetwas brauchen,“ sagt der 20-jährige Vitalij Egorov. Zuversichtlich blicken die beiden in die Zukunft. „Auch große Menschen wie Bill Gates wurden am Anfang belächelt,“ sagt Vitajli Egorov, „damit kommen wir klar.“

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