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Dettingen besinnt sich auf die Geschichte

Vereinsgründung Der „Freundeskreis Ortsgeschichte“ lädt für Freitag zu einem Informationsabend ins Gemeindehaus im Pfarrgarten ein. Von Andreas Volz

Die alte Brücke über die Lauter ist ein Baudenkmal, das der künftige Dettinger Geschichtsverein für sein Logo verwenden will. Di
Die alte Brücke über die Lauter ist ein Baudenkmal, das der künftige Dettinger Geschichtsverein für sein Logo verwenden will. Foto: Rolf Böhringer

Dettingen schreibt Geschichte - seit mehr als 750 Jahren. Jetzt will sich ein Geschichtsverein gezielt um die Historie kümmern. 2015 hat sich der „Freundeskreis Ortsgeschichte“ zusammengefunden, dem derzeit 25 Interessenten angehören. Die Vereinsgründung ist noch für 2017 vorgesehen. Zur Auftaktveranstaltung lädt der Verein im Werden ins Gemeindehaus im Pfarrgarten ein. Beginn ist am Freitag, 20. Oktober, um 19.30 Uhr.

Im Mittelpunkt des Informationsabends steht ein Vortrag von Kreisarchivar Manfred Waßner. Der Titel klingt vielversprechend: „Hätten Sie das gewusst? Sieben Fragen zur Ortsgeschichte“. Außerdem wartet am Freitag eine kleine Ausstellung auf die Besucher in der Schulstraße 3/1. Informationen von drei Initiatoren - Roland Krämer, Rudi Dölfel und Eberhard Sieber - sowie ein Grußwort von Bürgermeister Rainer Haußmann - runden die Veranstaltung ab. Für das offene Ende des Abends sollen Gespräche, Fragen und Anregungen im Rahmen eines Stehempfangs sorgen.

Zur Dettinger Geschichte liegen zwei „jüngere“ Publikationen vor: das Heimatbuch von Albert Schüle aus dem Jahr 1981 und die „Beiträge zur Ortsgeschichte“ aus dem Jubiläumsjahr 2001. Seither ist es wieder ruhiger geworden um die Historie vor Ort. Dabei sei zur 750-Jahr-Feier vor 16 Jahren zu spüren gewesen, wie die Dettinger sich für ihre eigene Geschichte interessieren, betont Roland Krämer: „Damals gab es bei jedem einzelnen Vortrag ein volles Haus.“

Diesen Schwung wollen die Gründer des Geschichtsvereins wieder aufleben lassen und für die Zukunft nutzen. Schon jetzt sind die künftigen Vereinsmitglieder auf der Suche nach Objekten und Dokumenten der Ortsgeschichte. Das können Urkunden, Briefe oder Bilder sein, aber auch dreidimensionale Exponate, die etwas über die Dettinger Geschichte aussagen. Wer etwas Entsprechendes besitzt, kann es dem Freundeskreis als Leihgabe oder gar als Schenkung überlassen. Die andere Möglichkeit wäre, dass die „Ortsgeschichtler“ Kopien oder Fotos der Objekte machen.

Die alte Brücke über die Lauter ist ein Baudenkmal, das der künftige Dettinger Geschichtsverein für sein Logo verwenden will. Di
Archiv-Foto

Zum Lagern von Exponaten verfügt der Freundeskreis bereits über einen geeigneten Raum, den die Gemeinde Dettingen zur Verfügung stellt. Langfristig ist daran gedacht, die Zeugnisse der Ortsgeschichte nicht nur zu horten, sondern auch öffentlich auszustellen. „Anderthalb Räume würden uns dafür schon reichen“, sagt Roland Krämer: „Ein Raum für die Dauerausstellung und ein halber für Wechselausstellungen.“

Konkrete Vorstellungen über die Räumlichkeiten haben die Initiatoren auch schon: „Die Schullandschaft in Dettingen wird umgekrempelt. Zwei Schulgebäude werden frei, die Schlösslesschule und die Alte Schule. Wenn wir da Räume bekommen könnten, wäre es ideal.“ Zwar würden die Gebäude erst 2021 frei werden, aber der Freundeskreis will trotzdem jetzt schon seinen Verein gründen. Schließlich braucht auch eine kleine und bescheidene Art von „Museum“ eine entsprechende Vorlaufzeit.

Archiv-Foto

Eines aber will der Freundeskreis nicht: einer Entscheidung des Gemeinderats vorgreifen. Roland Krämer und seinen Mitstreitern geht es lediglich darum, möglichst konkrete Konzepte zu entwerfen und Vorschläge zu machen. Die bisherige Zusammenarbeit mit der Gemeinde bezeichnen sie als „hervorragend“.

Immerhin dürften beide Seiten profitieren: die Gemeinde vom Engagement der Vereinsgründer und die Vereinsgründer von der Mitarbeit der Gemeinde. Den größten Profit hätten letztlich alle Dettinger, denen die Historie ihrer Heimat am Herzen liegt.

Termine und Kontakt

Zwei Termine zur Sichtung von Exponaten gibt es bereits: am 25. Oktober, von 16 bis 18 Uhr und am 4. November, von 15 bis 17 Uhr - beim Forum Altern, Kirchheimer Straße 27. „Wir sind auch bereit, jemanden zu besuchen, um die Objekte an Ort und Stelle anzuschauen“, sagt Roland Krämer. Wer also Interessantes anzubieten hat, ohne es zu einem der Sichtungstermine mitbringen zu können, kann sich unter der Telefonnummer 0 70 21/5 48 56 oder per E-Mail an die Adresse roland.kraemer@t-online.de melden.vol