Zuerst war da vor geraumer Zeit die Idee, auch mal einen zeitgenössischen Roman zu schreiben. Der bedarf schließlich nur einer überschaubaren Recherche. Also setzte sich die Bestseller-Autorin von historischen Romanen, Petra Durst-Benning, an den Laptop und schrieb einfach mal so zwischendurch und nebenbei die „Kräuter der Provinz“. Was als „Eintagsfliege“ geplant war, entwickelte sich zu einem kleinen Dauerbrenner, denn die Fans riefen laut und nachhaltig nach einer Fortsetzung. Das Genießerdorf Maierhofen und seine Bewohner hat die Herzen vieler Leser im Sturm erobert, und so gaben sie auch keine Ruhe, nachdem „Das Weihnachtsdorf“ erschienen war. Es folgte „Die Blütensammlerin“ - und jetzt ist druckfrisch Band Nummer vier „Die Spätsommerliebe“ erschienen.
„Ich wollte selber wissen, wie es mit meinen Leuten so weitergeht - und der Titel sagt schon alles aus, um was es geht“, sagt Petra Durst-Benning. Wer im späteren Alter zueinanderfindet, das ist ihrer Ansicht nach eine andere Nummer im Vergleich zu der ersten Liebe in jungen Jahren. „Alle meine Figuren sind eigenständig angelegt, jeder trägt sein Päckchen mit sich. Die Liebe zu leben - diese Kunst zu meistern, darin geht es in meiner Geschichte“, sagt sie.
Bei einer Scheidungsrate von 50 Prozent sei halt nicht alles gut in jeder Beziehung. In diese Thematik einzutauchen, hat der Autorin aus Oberboihingen Spaß gemacht. In Kirchheim ist sie keine Unbekannte, hier ist sie in alter Verbundenheit immer mal wieder anzutreffen. Einst stand sie regelmäßig im elterlichen Antiquitätengeschäft hinter dem Tresen, heute ist sie nur noch sporadisch bei „Schmuck von Durst“ in der Max-Eyth-Straße zu Gast.
Im Genießerdorf Maierhofen hat sich allerhand getan. Die Geschäfte laufen gut, und auch in Sachen Liebe tut sich manches. Magdalena und Christine sind glücklich, doch der Alltag holt sie ein. Der Gastwirt Apostoles bringt Feuer in Magdalenas Leben, seine chaotischen griechischen Eigenheiten überfordern sie jedoch, und auch Christine kann sich nur schwer auf Reinhards Fürsorge einlassen. Als sich dann eine Autorin von Liebesromanen in ihre Pension einmietet, knistert die Luft im Ort.
In der „Spätsommerliebe“ geht Petra Durst-Benning der Frage nach, was das Geheimnis einer funktionierenden, mit Liebe erfüllten Beziehung ist. „Eine meine Hauptfiguren hat es gefunden - es steckt in einem entscheidenden Satz“, ist sich die Autorin sicher, das Geheimnis entdeckt zu haben.
Der Höhepunkt im Buch ist jedoch das Fest, bei dem ganz Maierhofen nach langer Zeit wieder an einer Tafel sitzt. Der Ort ist für seine regional produzierten Lebensmittel bekannt. Jeder arbeitete viel und hatte darüber die Gemeinschaft aus den Augen verloren. „Ausgerechnet der neigschmeckte Apostoles will alle an eine große Tafel setzen und für sie kochen. Doch wie die Maierhofener halt so sind, bringt jeder was zu essen mit“, erzählt Petra Durst-Benning.
Der Roman „Spätsommerliebe“ von Petra Durst-Benning ist im Verlag „blanvalet“ erschienen und kostet 8,99 Euro.