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Die gelben Türmchen sind angesagt

Spiele Was tun, wenn in den Ferien Langeweile droht? Spiele sind da stets eine gute Gelegenheit, um in lockerer Runde kurzweilige Stunden zu erleben. Doch welche der Neuerscheinungen sind empfehlenswert? Von Tanja Liebmann

Bei „Fabulantica“ sollten sich die Teilnehmer gut merken, welche Figuren sich unter den gelben Türmen verstecken. Das Spiel ist
Bei „Fabulantica“ sollten sich die Teilnehmer gut merken, welche Figuren sich unter den gelben Türmen verstecken. Das Spiel ist für den Preis „Kinderspiel des Jahres 2019“ nominiert.Foto: Tanja Liebmann

Die Konkurrenz auf dem Markt für Gesellschaftsspiele ist groß. Jedes Jahr überbieten sich die Hersteller mit einer Flut an Neuerscheinungen. Einige Spiele ragen dabei besonders heraus.

Für Pfiffige

Welch ein gelungenes Geschicklichkeits- und Merkspiel: Bei „Purzelbaum“ spielen sich die Spieler durch die Jahreszeiten - und zwar auf sehr anschauliche Art und Weise. Im Frühling stecken sie Blätter an die Äste eines dreidimensionalen Baumes, im Sommer kommen Nüsse dazu. Im Herbst gilt es, mithilfe der Blätter und einer geeigneten Stellung des Stammes und der Äste, eine Nuss in ein Loch in der Spielschachtel zu schubsen. Im Winter wiederum muss man dann die unter Schnee-plättchen verdeckten Nüsse wiederfinden. Fazit: ein pfiffiges und wunderschön gestaltetes Spiel aus hochwertigem Material, das zum Mitmachen anregt.

Purzelbaum von Harald Fecher und Thomas Liesching ist bei „Zoch“ erschienen und für Kinder ab vier Jahren.

Für Kombinierer

„Sherlock Express“ ist ein pfiffiges Deduktionsspiel, bei dem die Spieler möglichst rasch herausfinden sollten, auf welche Karte sie schlagen müssen. Wichtig ist es, eine Frage im Blick zu behalten: Wer von den sechs Tatverdächtigen in der Tischmitte hat kein Alibi? Reihum werden Alibi-Karten aufgedeckt, etwa ein Schnurrbart, eine Bibliothek, ein Zylinder. Alle Verdächtigen mit Zylinder, die einen Schnurrbart tragen und vor einem Bücherregal stehen, sind also nicht gemeint. Spieler, die sich dies sowie weitere Merkmale merken, wissen irgendwann genau, auf welche Karte es zu schlagen gilt. Fazit: ein rasantes Spiel für reaktionsschnelle Kombinierer.

Sherlock Express von Henri Kermarrec ist bei „Blue Orange/HUCH!“ erschienen und für Kinder ab sieben Jahren.

Für Tüftler

Ein schön illustriertes, taktisches Familienspiel - mit diesen Worten lässt sich „Overbooked“ umschreiben. Jeder Spieler bekommt ein Tableau, das die Sitzplätze in einem Flugzeug zeigt. Das Ziel ist es, diese möglichst geschickt zu füllen, etwa so, dass Senioren und Verliebte jeweils beieinander sitzen. Kniffelig ist, dass die Spieler sich beim Setzen der Personenplättchen an Vorgaben auf Karten halten müssen. Mit der Zeit kann es vorkommen, dass man bereits platzierte Gäste wieder rauswerfen muss, um diese Vorgaben zu erfüllen. „Rausgeworfene“ Gäste geben allerdings Minuspunkte. Fraglich ist: Wer ergattert die besten Karten und kombiniert sie so, dass möglichst viele Passagiere zufrieden sind? Fazit: kurzweilige Unterhaltung für Jung und Alt.

Overbooked von Daryl Chow ist bei „Jumbo“ erschienen und für Kinder ab acht Jahren.

Für Gedächtniskünstler

„Fabulantica“ ist ein Spiel für Abenteuerlustige, die durch das Ausspielen von Karten ein Märchenland durchqueren. Erreicht eine Figur einen Turm, zeigt sich, welches Wesen sich darunter versteckt. Deckt ein Spieler etwa eine Hexe auf und liegt in der Auslage eine Karte mit dieser Hexe und einem König, darf er die Karte nehmen. Sein Ziel ist es nun, den König zu finden. Doch unter welchem Turm steckt er nur? Fazit: ein herausforderndes Lauf- und Merkspiel, bei dem die Türme immer wieder versetzt werden. Es ist zudem für den Preis „Kinderspiel des Jahres“ nominiert. Die Verleihung ist am 24. Juni. Infos unter www.spiel-des-jahres.de.

Fabulantica von Marco Teubner ist bei „Logis/Pegasus“ erschienen und für Kinder ab sechs Jahren.

Für Detektive

Mit „Detective Stories - Fall 1: Das Feuer in Adlerstein“ können Krimifans spielerisch zu Ermittlern werden. In der Packung befindet sich nämlich eine Kriminalakte mit Briefen, Fotos, Zetteln und vielem mehr. Wer alles aufmerksam sichtet, erkennt schnell: Zahlreiche Personen hätten ein Motiv, den Geschäftsmann Joseph Bremer umzubringen. Doch wer war es tatsächlich? Hinweis um Hinweis - auch mithilfe von Facebook und dem Internet - rücken die Spieler kooperativ der Lösung näher. Wichtig ist es, gut zu kombinieren und die richtigen Schlüsse zu ziehen. Danach kann die Packung an andere Spieler weitergegeben werden. Fazit: genial gelungen.

Detective Stories - Fall 1: Das Feuer in Adlerstein von Alexander und Julia Krys ist bei „iDventure/Asmodee“ erschienen und für Spieler ab 13 Jahren. Der neueste Fall der Reihe heißt „Antarktis Fatale“.