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Die Hände nicht in den Schoß legen

Zukunft Beim Bürgerempfang in der Dorfwiesenhalle in Schlierbach drehte sich alles um die bevorstehenden Herausforderungen für die Gemeinde. Von Volkmar Schreier

Die „Akro-Kids“ des Schwäbischen Albvereins entführten die Gäste des Schlierbacher Bürgerempfangs ins alte Ägypten.Foto: Volkmar
Die „Akro-Kids“ des Schwäbischen Albvereins entführten die Gäste des Schlierbacher Bürgerempfangs ins alte Ägypten. Foto: Volkmar Schreier

Ich verspreche Ihnen, beim nächsten Bürgerempfang keine Rede mehr zu halten“, eröffnete Bürgermeister Paul Schmid seine Ansprache beim Bürgerempfang in der Dorfwiesenhalle in Schlierbach. Schmid geht im Sommer in den Ruhestand. Seine Ansprache war also eine To-do-Liste für seinen potenziellen Nachfolger.

„Veränderungen werden auf uns zukommen, darauf müssen wir uns einlassen“, blickte der Schultes in die Zukunft und nannte als Kernthemen Digitalisierung und Migration. Zwar sei die Gemeinde in vielen Bereichen gut aufgestellt, aber: „Wir dürfen die Hände nicht in den Schoß legen.“ So werde der Gemeinderat in den nächsten Jahren entscheiden müssen, wie das Ziel, Glasfaseranschlüsse für jedes Haus bereitzustellen, erreicht werden könne. „Im Gewerbegebiet sieht das schon sehr gut aus, aber in den Wohngebieten wird das happig.“

Auch das Thema Migration beschäftigt den scheidenden Bürgermeister. Besonders die Lage auf dem Wohnungsmarkt sei prekär. „Wohnraum muss bezahlbar bleiben“, sagte Schmid. Hier tue die Gemeinde bereits viel, um einerseits genügend Wohnungen für die Anschlussunterbringung von Asylsuchenden bereitzustellen. Gleichzeitig sei Schlierbach auch ein attraktiver Wohnort, gerade auch viele junge Menschen kämen nach Schlierbach. Hier möchte die Gemeinde auch in Zukunft Bauplätze und Wohnungen bereitstellen, wie etwa mit dem neuen Baugebiet Dorfwiesen oder den neuen Wohnungen in der Hattenhofer Straße, die die Gemeinde gemeinsam mit der Kreisbau realisiert.

Bildung ist das A und O

Dass Schlierbach jährlich rund 1,4 Millionen an Abschreibungen erwirtschaften muss, ist eine weitere Herausforderung in der Zukunft. „Deshalb müssen wir weiter in den Erhalt unserer Werte investieren, gerade in Bildung“, machte Bürermeister Schmid deutlich. Die anstehende Erweiterung der Schule sei gut investiertes Geld, denn: „Gut ausgebildete junge Menschen - das ist auch für unsere Industrie am Ort wichtig.“

Neben diesen eher trockenen Informationen hatte Paul Schmid wieder drei Interviewpartner auf die Bühne geladen, die einen interessanten Querschnitt durch das Schlierbacher Gemeindeleben präsentierten. Georg Steffens ist der neue Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde und er berichtete launig davon, wie es ihn als „Muschelschubser“ aus Flensburg ins schwäbische Schlierbach verschlagen hat. Enzo Viola, Geschäftsführer der Firma „elero“, erläuterte die Schwierigkeiten, die es mit sich bringt, ein Unternehmen im laufenden Betrieb nach Schlierbach umzuziehen. Und Simon Haller, frisch gebackener stellvertretender Kommandant der Schlierbacher Feuerwehr, gab einen Einblick in die Aufgaben der Schlierbacher Wehr.

Sportliche Reise nach Ägypten

Nicht zu kurz kam auch das kulturelle Rahmenprogramm. Musikalisch begleitet wurde der Abend durch das Schlierbacher „Chörle“. Und die „Akro-Kids“ der Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins entführten die Zuschauer mit mitreißender Sportakrobatik ins alte Ägypten.

Ehrennadel der Gemeinde

Beim Bürgerempfang werden auch Ehrungen an Gemeindemitglieder verteilt. Mit der Ehrennadel der Gemeinde Schlierbach wurden Beate Haller und Klaus Schäffer für ihr Engagement ausgezeichnet. Paul Schmid ehrte auch Sportler aus der Gemeinde für ihre Erfolge. vs