Weilheim · Lenningen · Umland
Die Kita steht auf wackligen Beinen

Planung Wie Lenningen 16 Millionen Euro fürs Kinderhaus stemmen soll, ist unklar. Gehofft wird auf stattliche Zuschüsse.

Lenningen. Die Kosten für das Kinderhaus in Oberlenningen galoppieren weiter davon: Noch vor einem Jahr wurde von acht bis zwölf Millionen Euro ausgegangen, im Sommer standen gut 14 Millionen im Raum, inzwischen liegt die Schätzung für das Mammutprojekt bei 16,4 Millionen Euro. Allein die Preise für Gewerke wie Heizung, Lüftung und Sanitär sind seit Juli um 53 Prozent gestiegen. Von einem „Hammer“ spricht Bürgermeister Michael Schlecht. „Ich stehe zu den Kitas, aber wir haben eine Verantwortung für die ganze Gemeinde“, sagt er. Kurt Hiller machte in seiner Haushaltsrede für die Bürgerliche Wählervereinigung deutlich, dass die Gruppierung, die im Gemeinderat die deutliche Mehrheit stellt, einer Investition in dieser Höhe nicht zustimmen wird. Rat und Verwaltung setzen nun auf erhebliche Zuschüsse. Momentan liegen sie bei rund 1,7 Millionen Euro. Das ist nicht nur Michael Schlecht viel zu wenig.

 

Das würde ein neues Projekt mit weniger Betreuungsplätzen geben.
Tim Steffen
Der Projektsteuerer rät von einem neuen Plan gemäß dem Budget der Gemeinde ab.

 

In der Hoffnung, dass Bund und Land in den nächsten Wochen Förderpakete auf den Weg bringen, stimmte der Gemeinderat dem Vorschlag der Verwaltung zu, während der Wartezeit lediglich die Genehmigungsplanung zu beauftragen, um das Risiko möglichst gering zu halten. Dafür fallen Kosten in Höhe von 95 000 Euro an. „Auf Sicht zu fahren“, wie Armin Diez es formuliert, halten auch die anderen Räte für sinnvoll. Hätte das Gremium die Ausführungsplanung gleich mit beauftragt, hätten sich die Ausgaben auf 670 000 Euro belaufen. Auch die dritte Variante wurde zum jetzigen Zeitpunkt verworfen. Sie beinhaltet, dass die Gemeinde ein finanzierbares Budget nennt und den Bedarf anpasst. „Das würde ein neues Projekt mit weniger Betreuungsplätzen geben“, sagt Projektsteuerer Tim Steffen. Hinzu käme ein Zeitverlust von bis zu zwölf Monaten.

Entwurf bekommt grünes Licht 

Einstimmig hatte der Gemeinderat zuvor sein Okay zum Entwurf gegeben – Grundlage für weitere Schritte. Er enthält gegenüber dem Vorentwurf keine gravierenden Änderungen. Wie Architekt Jakob Bickel erläuterte, wurden etwa der Zugang zu den Außenanlagen im Ü3-Bereich und der Eingang der Kita optimiert. Mobile Garderoben und eine Konstruktion ohne Stützen sollen flexiblere Flächen für Veranstaltungen ermöglichen. Der offene Gang im Bereich der Traufe wird jetzt auf Stahlstützen gelagert, um Material und damit Kosten zu sparen. Zudem sind nun auch im Obergeschoss der Schulkindbetreuung alle Räume mit Rollstühlen zugänglich. Intensiv will sich der Gemeinderat zu einem späteren Zeitpunkt mit der Planung befassen. Anke Kirsammer