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Die Liste ist lang

Eine erste Kostenschätzung für die Schulsanierung in Schlierbach schockt den Gemeinderat

Mindestens 3,2 Millionen Euro: Die Sanierung der Schlierbacher Schule wird mächtig ins Geld gehen, denn Wasserleitungen, Heizkörper, Elektrik und nicht zuletzt der Brandschutz in den Schulgebäuden müssen fit für die Zukunft gemacht werden.

Die Sanierung der Schlierbacher Schule wird wahrscheinlich teurer, als gedacht. Foto Deniz Calagan
Die Sanierung der Schlierbacher Schule wird wahrscheinlich teurer, als gedacht. Foto Deniz Calagan

Schlierbach. „Die Summe hat mich schockiert“, gibt der Gemeinderat der Freien Unabhängigen Wählergemeinschaft Jörn Feldsieper offen zu. Dass für die Schlierbacher Schule Geld in die Hand genommen werden müsse, sei klar und unbestritten. Feldsieper befürchtet aber, dass es nicht bei der ersten Kostenschätzung von rund 3,2 Millionen Euro bleiben wird. „Nach unseren Erfahrungen mit dem Bau des Kinder- und Bildungshauses und der Sanierung der Dorfwiesenhalle rechne ich eher mit 5 Millionen“, so Feldsieper, denn bisher sei auf der Sanierungsliste nur das wirklich Notwendige aufgeführt.

Tatsächlich ist die Liste lang: Vor allem im Hauptgebäude des Schulkomplexes aus den 1960er-Jahren müssen sämtliche Elektro- und Wasserleitungen ausgetauscht werden, neue Heizkörper sollen die altersschwachen Radiatoren in den Klassenräumen ersetzen. Türen und Fenster müssen teilweise erneuert werden und die Schule soll eine zukunftsfähige EDV-Installation mit Netzwerkanbindung in allen Klassenzimmern bekommen. Ähnlich sieht die Liste für den Pavillon aus dem Jahr 1977 und für den Anbau aus dem Jahr 1989 aus.

Ein besonders heikles Thema ist der Brandschutz: Zwar gibt es derzeit noch keine konkreten Auflagen, aber: „Auch wenn aktuell noch kein Bedarf besteht, wollen wir verhindern, dass wir in 10, 15 Jahren teuer nachrüsten müssen“, so Bürgermeister Paul Schmid. Problematisch dabei ist vor allem das Hauptgebäude, das durch seine offene Bauweise mit Brand­schotts nachgerüstet werden muss.

Dennoch steht Feldsieper, wie auch der übrige Gemeinderat, fest zu dem Vorhaben. Kurt Moll (CDU) nennt die Sanierung der Schule „unumstritten, denn eine gute Schule ist wichtig für die Gemeinde“. Ralf Dreizler (FUW) sieht in der Schule einen wichtigen Standortfaktor für die Gemeinde: „Die Sanierung ist nicht nur eine Ausgabe, sondern eine Investition in unsere Kommune.“

Dass die Schule jetzt fit für die Zukunft gemacht werden muss, zeigt sich auch an den steigenden Schülerzahlen. Für die ist neben der Grundschule auch die Gemeinschaftsschule Albershausen-Schlierbach verantwortlich. Der erste Jahrgang der Gemeinschaftsschule wird zwar derzeit zweizügig in Albershausen unterrichtet – diese Klassen ziehen aber ab der 8. Klasse nach Schlierbach. Und der kommende Jahrgang wird in Albershausen sogar mit drei 5. Klassen starten, die in einigen Jahren dann ebenfalls nach Schlierbach wechseln werden.

Für Bürgermeister Schmid stellt sich angesichts dieser Entwicklung sogar die Frage, ob dann das Raumangebot in den Schlierbacher Schulgebäuden überhaupt noch ausreichen wird. „So aus dem Bauch heraus würde ich sagen, dass uns so drei, vier Räume dann fehlen“, meint Schmid, der sich deshalb frühzeitig Gedanken machen will, um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein.