Was fehlt Kindern und Jugendlichen in Lenningen, was gefällt ihnen und wo haben sie Verbesserungsvorschläge? Unter dem Slogan „Lenningen mit deinen Augen sehen“, sollen sie als Ortsteildetektive mit einem Smartphone durch ihren Wohnort streifen und überlegen, was sie sich wünschen. Genutzt werden können Bilder, Videos, Texte und Sprachnachrichten. Organisiert wird diese moderne Art der Jugendbeteiligung vom Mitarbeiterteam des Jugendhauses Café Olé. „Es geht darum, die Jugendlichen zu hören. Das ist in der Coronazeit oft untergegangen“, erklärt die Leiterin Lisa Mezger. Sie und der pädagogische Mitarbeiter Felix Schlienz hoffen deshalb auf eine große Resonanz.
Mitmachen können Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 21 Jahren. Zum Projekt gehört das Beantworten eines Zehn-Punkte-Katalogs. Gefragt wird etwa nach Lieblingsplätzen, nach Orten, an denen man sich unwohl fühlt, wo man gut Sport machen kann, wie es um Busverbindungen und Radwege bestellt ist und wo es einen Wlan-Zugang gibt.
Der offizielle Startschuss fällt am Freitag, 30. September: Von 16 Uhr an gibt es am Café Olé einen gemütlichen Nachmittag mit Getränken und Leckerem vom Grill. Um wetterunabhängig zu sein, wird dazu ein Zelt aufgestellt. Bei der Kick-off-Veranstaltung stellen die Jugendhausmitarbeiter, zu denen auch der FSJler Moritz Götz gehört, das Projekt vor und beantworten Fragen. Für Kinder und Jugendliche, die sich nicht alleine auf den Weg machen wollen, bieten Lisa Mezger und Felix Schlienz gemeinsame Rundgänge an (siehe Infokasten). Am Samstag, 1. Oktober, wird die App #stadtsache für einen Monat freigeschaltet.
Um ein möglichst großes Echo zu bekommen, haben die Café-Olé-Mitarbeiter das Vorhaben bereits in der Lehrerkonferenzen von Realschule und Werkrealschule vorgestellt, Klassen abgeklappert und Infoplakate aufgehängt. „Vielleicht gibt es auch Jugendgruppen, denen in Lenningen etwas fehlt“, sagt Lisa Mezger. „Sie haben ja nochmal andere Ideen. Je mehr Sichtweisen, desto besser ist das Ergebnis.“ Angeschrieben hat sie deshalb auch Vereine und Kirchen.
Das Projekt, das sich die Gemeinde Lenningen 500 Euro kosten lässt, läuft bis Ende Oktober. Bereits im November möchte das Jugendhausteam das aufbereitete Resultat im Gemeinderat vorstellen. Bis in den Januar hinein hat das Gremium dann seinerseits Zeit, seine „Hausaufgaben“ zu erledigen, sprich zu überlegen, welche Wünsche der Jugendlichen umgesetzt werden. Dass sie zumindest teilweise erfüllt werden, finden Lisa Mezger und Felix Schlienz wichtig. Und nicht nur sie. Die Frage nach dem Warum beantworten Jugendliche trocken: „Weil wir die Zukunft sind.“
App runterladen und
QR-Code scannen
Jugendliche, die sich an dem Projekt beteiligen möchten, müssen die App #stadtsache herunterladen. Den QR-Code erhalten die Jugendlichen per Mail an jugendarbeit-ole@kjr-esslingen.de, per Whatsapp unter 01 76/63 44 76 34 oder direkt im Café Olé, Tobelstraße 5 in Oberlenningen.
Eine Internetverbindung wird lediglich fürs Herunterladen und das abschließende Hochladen benötigt. „Nutzen kann man die App auch ohne Netz“, betont Felix Schlienz mit Hinblick auf Jüngere, die häufig nur ein eingeschränktes Datenvolumen haben. Wer Schwierigkeiten beim Lesen hat, findet auf Instagram Videos mit Anleitungen zur Funktion der App.
An folgenden Terminen bieten Lisa Mezger und Felix Schlienz Kindern und Jugendlichen, die sich nicht alleine auf den Weg machen wollen, an, gemeinsam eine Runde durch die jeweiligen Ortsteile zu drehen: Am Samstag, 1. Oktober, sind die Ortsteile Ober- und Unterlenningen dran. Treffpunkt ist um 10 Uhr am Rathaus in Oberlenningen. Am Dienstag, 4. Oktober, ist von 16 bis 17.30 Uhr Schopfloch an der Reihe, am Donnerstag, 6. Oktober, von 14.30 bis 15.45 Uhr Hochwang, am Dienstag, 11. Oktober, von 16.30 bis 18 Uhr Schlattstall, am Mittwoch, 12. Oktober, von 16.30 bis 18 Uhr Gutenberg, am Montag, 17. Oktober, von 16.30 bis 18 Uhr Brucken, am Dienstag, 18. Oktober, von 16.30 bis 18 Uhr nochmal Unterlenningen und am Mittwoch, 19. Oktober, ebenfalls von 16.30 bis 18 Uhr Oberlenningen. Treffpunkt ist bei den jeweiligen Rathäusern. ank