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Die Schwarzwurzel ist ein saisonales Superfood

Serie Auf die Ernährung zu achten, kann interessant sein. Die Schwarzwurzel ist ein wahrer Alleskönner, die ihre wahre Schönheit unter einer eher hässlichen Schale verbirgt.

Region. Bis zum 16. Jahrhundert war sie nur in Spanien als wildwachsende Heilpflanze gegen Schlangenbisse bekannt. Seit dem 17. Jahrhundert wird sie auch als Gemüse angepflanzt: die von Oktober bis April erhältliche Schwarzwurzel. Vor dem Schälen sind die schwarzen Stangen gründlich zu säubern – am besten unter fließendem Wasser und mit einer Bürste. Zum Schälen sollten Handschuhe getragen werden, da die Wurzel einen weiß-gelblichen Milchsaft abgibt, der die Hände nicht nur verfärben, sondern auch unangenehm verkleben kann. Unter der unansehnlichen Schale verbirgt die Wurzel ein sattes Weiß, was sie an Spargel erinnern lässt. Um zu verhindern, dass die weißen Stangen schnell braun werden, legt man sie in eine Mischung aus Wasser und Essig oder Zitronensaft. Geschmacklich unterscheidet sich die zur Familie der Korbblütler zählende Schwarzwurzel vom Spargel durch ein würzigeres, leicht nussiges und intensiveres Aroma. Sie ist reich an dem Zellschutz-Vitamin E sowie an den Mineralstoffen Eisen, Kalium, Kalzium und Magnesium. Ein weiteres Plus des Superfoods ist das enthaltene Inulin. Der wasserlösliche Ballaststoff ist eine Vorsufe des Fruchtzuckers und stellt eine günstige Form der Kohlenhydrate für Diabetiker dar. Er wirkt zudem wohltuend auf den Fettstoffwechsel und ist günstig für eine gute Darmflora. Seit Jahrhunderten werden Abkochungen aus Schwarzwurzel in der Volksmedizin als Wundheilmittel eingesetzt. Zurückzuführen ist diese Praxis auf den Stoff Allantoin. Da Schwarzwurzeln allerdings auch viel Nitrat enthalten können, aus denen schädliche Nitrosamine entstehen können, sollten sie immer zusammen mit etwas Vitamin-C-reichem verzehrt werden. Cornelia Wahl