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Die Turteltaube ist zur Seltenheit an Alb und Neckar geworden

Region. Vogel des Jahres 2020 ist die Turteltaube. Die meisten Wildtaubenarten, die in Deutschland brüten, überwintern in Frankreich oder Spanien. Die Turteltaube ist dagegen ein ausgeprägter Zugvogel, der bis in das tropischen Afrika südlich der Sahara wandert. Wie viele andere Arten, die in Afrika überwintern und als Langstreckenzieher bezeichnet werden, zieht sie nachts und ras­tet am Tag. Entsprechend sind es auch viele Gefahren, die ihr auf ihrem langen Zugweg drohen - zum Beispiel im Mittelmeergebiet, wo ihr massiv nachgestellt wird, obwohl sie nach EU-Gesetzen europaweit geschützt ist. Die Verfolgung dürfte der wichtigste Grund sein, warum sie in der Region stark abnimmt.

In Baden-Württemberg ist sie vor allem in der Oberrheinebene noch weit verbreitet, hat aber in den wärmeren anderen Gegenden Süddeutschlands inzwischen viele Brutgebiete geräumt. Nach der 1970 publizierten „Vogelwelt der Kreise Nürtingen und Esslingen“ wurde sie noch in den 1960er-Jahren als Frühjahrsgast regelmäßig im Neckartal und Albvorland beobachtet und hatte um 1900 sogar noch bei Plochingen gebrütet. Inzwischen gehören Beobachtungen heute zu ausgesprochenen Seltenheiten. wg