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Die Weichen für eine Erweiterung sind gestellt

Bildung Sechs Klassenzimmer fehlen der Schlierbacher Schule in naher Zukunft. Jetzt soll gehandelt werden.

Archiv-Foto: Deniz Calagan
Archiv-Foto: Deniz Calagan

Schlierbach. In absehbarer Zeit wird es eng in der Schlierbacher Schule - sofern keine weiteren Klassenräume gebaut werden. Darüber sind sich Verwaltung, Gemeinderat und Schule einig. Die Grundschule ist stabil zweizügig, demnächst kommen dann die Schüler der Klassen 8 bis 10 der Gemeinschaftsschule Schlierbach-Albershausen, die ebenfalls mindestens zweizügig sind, dazu. Der Bedarf wird aktuell auf sechs weitere Klassenzimmer beziffert.

Ganz überraschend kommt die angedachte Schulerweiterung nicht. „Schon seit mehr als einem Jahr befassen wir uns mit verschiedenen Alternativen“, sagt Bürgermeister Paul Schmid. Für den Gemeinderat stellt sich nun die Frage, wo genau und in welcher Form die Schule erweitert werden soll. Dafür hatte die Gemeindeverwaltung das Architekturbüro Schmid-Schippert-Hautz mit einer Vorstudie beauftragt.

Architektin Christine Hautz hat die ersten Überlegungen nun vorgestellt. Das Konzept sieht einen zweigeschossigen Erweiterungsbau auf der Nordseite des Schulgebäudes vor. Das Gebäude selbst soll in Modulbauweise erstellt und die Haustechnik an die bestehende Infrastruktur der Schule angedockt werden. Sollte der Bedarf an Klassenräumen noch weiter steigen, wäre durch die Modulbauweise ein Anbau mit weiteren Modulen möglich. Gleichzeitig wäre bei zurückgehenden Schülerzahlen eine Umwidmung denkbar. „Das Gebäude wäre auch separat nutzbar“, so Architektin Hautz.

2,4 Millionen Euro Kosten

Kosten würde diese Erweiterung nach derzeitigem Stand rund 2,4 Millionen Euro, wobei Bürgermeister Paul Schmid mit Zuschüssen in Höhe von etwa 700 000 Euro rechnet: „Wir werden beim Regierungspräsidium einen formellen Zuschussantrag stellen.“ Generell, so machte es der Verwaltungschef deutlich, müsse nun zunächst nur über den Ort der Erweiterung befunden werden. „Wie das Gebäude dann ganz konkret aussehen wird, müssen wir uns dann noch anschauen.“

Im Ratsrund fanden der vorgeschlagene Standort und die Lösung in Modulbauweise große Zustimmung. „Es soll am Ende eine intelligente Lösung werden: Zum Grundsatzbeschluss des ‚Obs‘ sagen wir ja, über die konkrete Ausführung müssen wir uns noch genauer beraten“, machte Marco Emmert den Standpunkt der CDU-Fraktion im Gemeinderat deutlich. Ähnlich sieht es auch Jörn Feldsieper von den Freien Wählern: „Wir können dem auch so zustimmen. Investitionen in die Bildung sind immer gut.“

Sich für die Zukunft keine Möglichkeiten im sprichwörtlichen Sinne zu verbauen, ist Kurt Moll (CDU) wichtig: „Wichtig ist halt, dass das Gebäude wenn nötig auch einmal einer anderen Nutzung zugeführt werden kann.“

Eine abweichende Meinung zur Platzierung des Erweiterungsbaus äußerte August Leins (FUW). Er findet den Standort auf der Nordseite der Schule unpassend. „Das würde den Ausblick aus dem Musiksaal ins Grüne verbauen.“ Er findet, dass eine Erweiterung auf der Südostseite neben dem Kinder- und Bildungshaus sinnvoller wäre. Hier hat die Gemeinde allerdings noch keine Flächen in ihrem Besitz.

Der Gemeinderat beschloss mehrheitlich, den Erweiterungsbau auf der Nordseite grundsätzlich zu genehmigen. Außerdem beauftragte er die Verwaltung, Fördermittel zu beantragen und die weitere Planung der Arbeiten vorzubereiten. Volkmar Schreier