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Die Zukunft für Owen mitgestalten

Stadtplanung Die Bürgerinnen und Bürger des Städtchens können sich an einer Online-Befragung beteiligen. Mitte April findet die Auftaktveranstaltung für „Owen 2035 – Perspektiven gestalten“ statt. Von Iris Häfner

Sind wir weiter auf dem richtigen Weg unterwegs – oder müssen wir uns neu ausrichten? Dieser Frage wollen die Verwaltung und der Gemeinderat der Stadt Owen gemeinsam mit den Einwohnern nachgehen. „Owen 2035 – Perspektiven gestalten“ – unter dieser Überschrift sollen die Owener Bürgerinnen und Bürger ihre Sicht der Dinge einbringen und in Dialog treten können. 

Bereits im Jahr 2010 wurde das integrierte Gemeindeentwicklungskonzept „Owen 2035“ auf den Weg gebracht. Damals haben die Beteiligten die Stärken der Stadt herausgestellt und die Entwicklungspotenziale herausgearbeitet. Einiges davon wurde umgesetzt, beispielsweise die Innenentwicklung. „Das war ein wichtiges Ziel“, erklärt Bürgermeisterin Verena Grötzinger. Viele Gespräche hätten dazu im Hintergrund stattgefunden, ohne sie an die große Glocke zu hängen. „Die Ortsstruktur passt, wir sind sorgsam und mit Augenmaß vorgegangen“, sagt die Stadtchefin. Rund 140 Wohneinheiten wurden in den rund zehn vergangenen Jahren realisiert, ohne dass neue Flächen am Rand der Siedlungen zugebaut wurden. „Das sind drei bis vier neue Wohngebiete. Innerörtlich sind wir jetzt aber an die Grenzen gestoßen“, verdeutlicht Verena Grötzinger. 

 

Unsere Ortsgemeinschaft war schon immer stark.
Bürgermeisterin Verena Grötzinger

 

Sie und der Gemeinderat sind sich bewusst, dass zwar vieles aufgearbeitet wurde, es aber an ein paar Stellschrauben hakt. Nicht alle Eigentümer von Häusern und Grundstücken setzen die Ideen um. Die Gründe dafür sind vielfältig. Im Kern geht es nicht zuletzt um Investitionen. Das Lauterquartier ist dafür ein markantes Beispiel. Das Gasthaus Adler hat ein privater Investor gekauft und die Pläne einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt – aber seit Jahren ruht alles im Dornröschenschlaf. Die Adler-Kreuzung ist in Owen im wahrsten Sinn des Worts Dreh- und Angelpunkt. Der ganze Bereich soll im Zuge der Neubebauung auch für den Verkehr umgebaut werden, sodass nicht nur Autofahrer, sondern auch Fußgänger davon profitieren. „Es gibt nachvollziehbare Gründe, weshalb das eine oder andere Projekt ruht. Bei der derzeit bestehenden Kostensteigerung ist manches auf dem Prüfstand. Wir müssen die Entwicklung abwarten“, bedauert Verena Grötzinger. Das gelte auch für die Ortsrandstraße.

Seit 2010 haben sich auch die Gesellschaft und die Rahmenbedingungen verändert. Ein Update und ein Stimmungsbild ist deshalb aus Sicht von Verwaltung und Gemeinderat notwendig, um auf der richtigen Spur zu bleiben und den Ort gemeinsam voranzubringen. Anregungen der Bürgerinnen und Bürger sind deshalb absolut erwünscht. „Das Liebenswerte an Owen wollen wir weiterhin bewahren – es geht auch um das Füreinander und Miteinander. Unsere Ortsgemeinschaft war schon immer stark“, sagt Verena Grötzinger nicht ohne Stolz. Der Wunsch an die Bürgerinnen und Bürger ist klar definiert: Ein neuer Prozess soll in Schwung kommen. Schlüsselprojekte sollen benannt werden, ebenso zentrale Themen, die unter den Nägeln brennen. Über die Pandemie hinaus soll der Dialog ein Zeichen setzen, das signalisiert: „Wir stehen weiterhin zusammen und wollen Gutes schaffen.“ Das heißt auch, Dinge von der Liste zu streichen, die sich nicht umsetzen lassen. Dazu zählt beispielsweise ein interkommunales Gewerbegebiet. „Was stellen wir hintan, welchen neuen Aufgaben widmen wir uns, darum geht es“, so Verena Grötzinger, die bei diesem Vorhaben von der Wirtschafts- und Tourismusförderin Eileen Gerstner und Timo Buff vom Netzwerk für Planung und Kommunikation Sippel und Buff in Stuttgart unterstützt wird.

 

Info Noch bis zum 13. Februar können Interessierte an der Online-Befragung unter www.owen.de/owen-2035 teilnehmen – auch Nicht-Owener. Die Auftaktveranstaltung zur Öffentlichkeitsbeteiligung findet am Mittwoch, 19. April, um 19 Uhr im Herzog-Konrad-Saal statt, bei der auch die Ergebnisse der Online-Befragung vorgestellt werden. Am 10. Mai sollen dann in der Perspektivwerkstatt die Handlungsschwerpunkte erörtert werden.