Kirchheim. Eigentlich hatte der DGB Region Stuttgart zusammen mit dem Rosa-Luxemburg-Club, Attac, der IG Metall Esslingen, der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft und den Linken den Gewerkschaftler Dr. Hans-Jürgen Urban schon vor Corona einladen wollen. Die Pandemie machte dieser Veranstaltung allerdings einen Strich durch die Rechnung.
Doch nun konnte der lang erwartete Termin nachgeholt werden: Der Autor unf Soziologe Hans-Jürgen Urban, der außerdem Mitglied im Bundesvorstand der IG Metall ist, stellte sein Buch „Gute Arbeit in der Transformation“, das bereits im Jahr 2019 erschienen ist, in der Jakob-Friedrich-Schöllkopf-Schule in Kirchheim vor. Allerdings bemerkte der Referent gleich zu Beginn: „Die Pandemie und nun der Ukraine-Krieg haben vieles verändert.“ Die „Polykrisen des Kapitalismus“, ein Begriff, den sich Urban vom britischen Wissenschaftler Adam Tooze entliehen hat, seien nun zudem überlagert von externen Schocks. Allerdings solle man sich nicht täuschen: Sei der Virus erst einmal im Griff und der Krieg in der Ukraine zu Ende, würden die darunter schwelenden Krisen nur noch stärker zum Vorschein kommen.
Die Herausforderungen der Transformation, besonders die Krise der Ökologie, duldeten keinen Aufschub mehr. Anschließend skizzierte Urban die radikalen Umbrüche in der Arbeitswelt, die durch die Globalisierung, die Digitalisierung und den Klimawandel angetrieben werden. Nach dem Input von einer knappen Stunde waren sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einig: Zwar lässt sich über die Rolle der Gewerkschaften bei der ökologischen Krise streiten, allerdings wird es ohne die Gewerkschaften keine Lösung der sozial-ökologischen Krisen geben. ps
Interessierte können den Vortrag nachhören unter
https://arbeitsweltradio.podigee.io/