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Ebersbach will nachfeiern

Jubiläum Das 850-jährige Bestehen wird an der Fils wegen Corona teilweise mit einem Jahr Verspätung gefeiert.

Ebersbach. Die Corona-Krise hat auch das 850-jährige Stadtjubiläum in Ebersbach mit voller Wucht getroffen. Der Auftakt im Februar war erfolgversprechend und gab einen Vorgeschmack auf das, was das Jahr noch bieten sollte. Damals schien noch alles in geordneten Bahnen zu laufen. Jetzt sind die meisten Veranstaltungen abgesagt.

Festwochenende verschoben

Als Ausrichter ist nicht nur die Stadt selbst betroffen, sondern auch die Vereine, Pro Ebersbach und der Verbund der Ebersbacher Vereine (VEV), die ihre wochenlangen Planungen jetzt erstmal ad acta legen. „Das große Festwochenende vom 10. bis 13. Juli fällt unter die bis 31. August untersagte Großveranstaltungsregel und wird auf nächstes Jahr verschoben“, sagt Wolfgang Dürr, Vorsitzender im Verbund der Ebersbacher Vereine und hat immerhin nicht nur Hiobsbotschaften: „Da es sich um ein erweitertes Stadtfest für uns handelt und wir jedes Jahr Ausrichter des Stadtfestes sind, entstehen uns aber keine finanziellen Verluste.“ Das zusätzlich geforderte Sicherheitskonzept habe zwar Mehrkosten bedeutet, werde aber genauso wie alle gebuchten Musiker mitsamt dem Catering einfach ins nächste Jahr geschoben.

Auch seitens der Stadt Ebersbach selbst ist das Bedauern groß. „Wir wollen retten, was zu retten ist“, erklärt Standortförderer Frieder Scheiffele mit Überzeugung. Wenn schon die „kleinen Inseln“ der Freude wie die Europameisterschaft oder der Urlaub weggebrochen seien, werde man versuchen, geplante Veranstaltungen kreativ zu verändern. Kreativität in der Krise sei ohnehin gefragt. In diesem Sinne hat die Maibaumaufstellung heuer erstmals als Malwettbewerb stattgefunden. Kinder durften bunt gemalte Bäume schicken, die dann im Wochenblatt abgedruckt wurden und so viele Bewunderer fanden. Die beliebte Reihe „Wochenmarkt Spezial“, die bereits vor Corona mit lecker zubereiteten Kürbis- und Grünkohlgerichten bei der Bevölkerung punktete, fand zum Thema Spargel eine Fortsetzung.

Mit blauem Auge weggekommen

Insgesamt seien der Stadt Ebersbach durch das Coronavirus Kosten im vierstelligen Bereich entstanden. Das meiste seien Druckkosten für Flyer gewesen, die jetzt nicht mehr aktuell sind. Dazu kommen auch Personalkosten für Mitarbeiter, die gestalterisch mit den Vorbereitungen beschäftigt waren. „Alles in allem sind wir mit einem blauen Auge davongekommen“, resümiert Frieder Scheiffele, „wir werden sehen, was wir ins nächste Jahr mitnehmen. Vermutlich verschlanken wir das Programm, weil das Jahr 2021 selbst bereits eine Reihe anstehender Veranstaltungen hat.“ Helga Single