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Ein Aussteiger berichtet

Der Wiener Scientology-Aussteiger Wilfried Handl kam 1974 durch seine spätere Frau „in schwachen fünf Minuten“ zu den Scientologen. 28 Jahre lang war er Mitglied und erreichte das Stadium „Clear“. Stutzig wurde er, als er an Krebs erkrankte. „Ich war ein Clear, und ein Clear bekommt eigentlich nicht einmal Schnupfen.“ Als er durch die Medizin wieder geheilt wurde, trat er aus der Sekte aus. „Es ist leidvoll, was durch Scientology von den Auditoren in der Seele des Einzelnen angerichtet wird, und das ganz ohne Ausbildung. Ich habe von 2004 bis 2012 gebraucht, um meine scientologischen Muster aufzulösen.“ Insgesamt 130 000 Euro hatte er der Sekte in den Rachen geworfen. Seine Ex-Frau ist immer noch dabei. Seine Kinder konnte er heraushalten. „Fast allen Menschen ist Scientology unbekannt. Erst wenn jemand selbst betroffen ist, informiert er sich. Es ist aber wichtig, sich vorher zu informieren.“ Um seine Erfahrungen weiterzugeben, richtete Wilfried Handl einen Blog ein – www.wilfriedhandl.com/blog. Wie der Insider sagte, wurde die Sekte in Frankreich wegen bandenmäßig organisierten Betrugs verurteilt. „Ein ähnlicher Prozess läuft in Belgien (siehe Blog).“ Für den Aussteiger ist Scientology „ein Pickel, der sehr unangenehm sein kann, wenn er eitrig ist und an einer exponierten Stelle sitzt“.rum