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Ein Biotop für Schmetterlinge

Natur Die Schlierbacher Erddeponie füllt sich – insbesondere durch die Erweiterung des dortigen Gewerbegebiets.

Schlierbach. Immerhin rund 7 000 Quadratmeter ist die Fläche der ehemaligen Schlierbacher Erddeponie groß, die nun für rund 12 600 Euro in einen naturnahen Zustand zurückversetzt werden soll. Während die Finanzierung des Vorhabens gesichert ist – die Gemeinde hat dafür Rückstellungen getätigt – waren die Details im Ratsrund zunächst umstritten.

Der Vorschlag des Landschaftsarchitekten Roland Lengtat sieht vor, entlang des Weges Bäume zu pflanzen und auf dem Erdhügel Gras einzusäen. Dazu sollen an mehreren Stellen Gruppen von kleineren Büschen angepflanzt werden. Die Baumreihe hat es dem Bürgermeister angetan. „Ich könnte mir gut vorstellen, alte Obstbaumsorten anzupflanzen“, so Paul Schmid.

Ratsmitglied Kurt Moll wiede­rum fand diese Idee zunächst nicht so zielführend. Seine Befürchtung: Über kurz oder lang würden auch die neu gepflanzten Bäume „verlottern“. Das dürfe nicht sein: „Wer kümmert sich dann um die Bäume?“, fragte er und verwies darauf, das jetzt schon auf vielen Obstwiesen rund um Schlierbach die Bäume nicht mehr richtig gepflegt würden. Viel wichtiger ist Kurt Moll, dass anstatt eines normalen Rasens auf dem Erdhügel eine richtige Wildblumenwiese entsteht. „Wir sollten auch für Wildbienen und Schmetterlinge Angebote schaffen.“ Zusätzliches Buschwerk sehe er da eher kontraproduktiv. Tatsächlich, so Roland Lengtat, verhalte es sich aber genau andersherum: „Zu so einem Biotop gehören auch ein paar Obstbäume und Büsche.“ Diese sorgten für ein zusätzliches Nahrungsangebot für die Insekten.

Auch bei der Mischung für den Rasen kann der Fachmann Entwarnung geben: „Hier arbeiten wir mit der Heidelberger Mischung.“ Dieser Samenmix sei bewährt. Schlierbachs Bürgermeister Paul Schmid meinte noch: „An den Bäumen werden wir gar nicht vorbeikommen, die müssen wir als Ausgleichsmaßnahme so oder so anpflanzen.“

Mit dem dann doch einstimmigen Beschuss, die Rekultivierung der Erddeponie nach den Plänen des Landschaftsarchitekten durchzuführen, steht auch der Zeitplan fest: Noch in diesem Jahr soll das Teilstück vorbereitet und Rasen eingesät werden. Im März folgen der Erdhügel und die Baumreihe.Volkmar Schreier/Foto: Jörg Bächle