Weilheim · Lenningen · Umland
Ein großes Helferherz für Hunde

Tierschutz 33 Jahre arbeitete Elli Steinberger bei der Lufthansa als Flugbegleiterin und hat dabei auch die Schattenseiten beliebter Urlaubsorte gesehen. Heute setzt sie sich für die Rettung vieler Tiere aus armen Ländern ein. Von Silja Kopp

Einen Ernährungsplan für Hunde zu haben, ist für Elli Steinberger ganz normal. Ihre Vierbeiner bekommen nur hochwertige Zutaten zum Fressen. Die Notzingerin arbeitete früher als Flugbegleiterin und heute bei „Kraut und Rüben“ und legt sehr viel Wert auf Qualität beim Essen. „Ich achte darauf, mich gut zu ernähren. Dasselbe gilt auch für meine Tiere“, erklärt sie. Ihr Hund Bradly wurde auf einer Müllhalde auf Mauritius wegen einer Krankheit ausgesetzt. Eragon kommt ursprünglich aus Rumänien. Beide Hunde wurden vom Tierschutz gerettet und kamen schließlich zu ihr. 

 

Wie soll es den Tieren gut gehen, wenn es an diesen Orten nicht einmal den Menschen gut geht?“
Elli Steinberger
die Flugbegleiterin über ihre Erlebnisse in armen Ländern

 

Elli Steinberger ist selbst Mitglied bei der Tierschutzorganisation „Airliner 4 Animals“. Die Organisation wurde von Flugbegleitern gegründet und befreit Tiere aus lebensunwürdigen Bedingungen auf der ganzen Welt. Zudem wird für viele Straßenhunde, aber auch für Katzen ein neues Zuhause vermittelt. Auch an beliebten Urlaubsdomizilen wie der Insel Mauritius gäbe es viel Armut und Tierquälerei. Elli Steinberger hat durch ihre Arbeit schon viel Leid gesehen und weiß, wie viele Tiere im Ausland auf Hilfe angewiesen sind.

Ihr ist aber auch klar, warum viele Menschen lieber beim Züchter vorbeischauen, anstatt zu Tierheimen zu gehen: „Jeder Tierschutzhund bringt sein Päckchen mit sich“, erklärt sie und fügt hinzu: „Deshalb ist es wichtig, seinen Hund zu verstehen und ihn lesen zu können. Viele wollen Hunde immer vermenschlichen, dabei kann ein Hund nicht alles verstehen, was wir ihm sagen wollen. Wir müssen ihre Sprache lernen. Ein Hund wird vor allem durch Körpersprache geführt.“

Elli Steinberger arbeitet nicht mit Leckerlies. Ihr Know-how zum Training hat sie von Hundetrainern. Besonders wichtig ist ihr, dass Hunde Grenzen gesetzt bekommen und der Mensch ganz klar die Führungsrolle übernimmt. „Damit nehme ich meinen Tieren auch den Stress und gebe ihnen Sicherheit. Ich signalisiere ihnen, dass ich die Führerin bin und die Kontrolle über alles habe“, macht sie klar. Ihre Hunde zu erziehen, hat sie sehr viel Geduld und Arbeit gekostet. Die Arbeit mit Hunden aus dem Tierschutz sei nicht zu unterschätzen. Trotz Hundeerfahrung brauchte sie bei Eragon einen Profi. „Jeder Hund hat seinen eigenen Charakter, den man verstehen muss“, sagt sie. Durch ihre Tiere konnte Elli Steinberger viel über sich und ihre eigenen Schwächen und Stärken lernen: „Meine Hunde spiegeln mich ein Stück weit wider“, erzählt sie. 

Als Mitglied der Tierschutzorganisation „Airliner 4 Animals“ unterstützt Elli Steinberger die Helfer im Ausland finanziell und informiert sich regelmäßig über die neuesten Ereignisse. Sie erzählt auch, wie sehr manche Katastrophenfälle und das Leid der Lebewesen sie emotional belasten: „Wenn ich Fotos von Tieren in Notsituationen bekomme, kann ich zum Teil nicht mehr schlafen. Meine Freunde sagen mir oft, dass ich nicht jedes Tier retten kann und das weiß ich natürlich auch.“ 

Elli Steinberger ist trotzdem stolz darauf, was die Organisation mit ihren fast 800 Mitgliedern alles auf die Beine gestellt hat und ist glücklich um jedes Tier, das wieder ein artgerechtes Leben führt. Mittlerweile gibt es auch Tierkalender, mit deren Kauf man Unterstützung bieten kann. Auf den Bilder sind auch die Hunde der Notzingerin zu sehen.