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Ein Hoch auf die Funktion der Serienaufnahme

Foto: Thomas Krytzner
Foto: Thomas Krytzner

Tierbilder erobern den Globus. Profis aus der ganzen Welt liefern fantastische Aufnahmen aus dem Wildlife. Die Fotoausrüstung verschlingt dabei gut und gerne mehrere Zehntausend Euro und für den perfekten Schnappschuss braucht es Geduld. Sehr viel Geduld. Was lässt sich dabei auf den heimischen Gebrauch übertragen? Wer sein geliebtes Haustier in Szene setzen will, muss bestimmt nicht in teure Objektive mit x-fachem Zoom investieren, aber auch hier gilt: Geduld mitbringen. Und das Auge für den Hintergrund. Wie oft kommt es vor, dass man Rex, Maunzi oder Hasi endlich im passenden Moment vor der Linse hat, am besten mit einem markanten Gesichtsausdruck, und dann zerstört ein kleines Detail das ganze Bild. Als Dosenöffner für meine Katzen versuche ich die Fellknäuel im richtigen Moment vor die Linse zu bekommen, um ein eindrucksvolles Bild zu erhaschen. Dabei verstärkt sich aber die alte Weisheit, dass sich Katzen kaum erziehen lassen. Nähere ich mich mit dem Handy meiner Katzendiva, spielt Model für mich, im Gegenteil, sie betrachtet das Gerät als ideale Reibequelle für ihre Wangen. Der Kater hingegen fährt gar seine Krallen aus. Deutlich einfacher komme ich zu einem schönen Tierbild, wenn ich mich mit meiner Vollformatkamera samt 35mm-Objektiv anpirsche. Um dann den richtigen Moment zu erwischen, vereinen sich Gegensätze: Erst geduldig warten, ehe es ganz schnell gehen muss. Da lobe ich mir die Funktion der Serienaufnahme mit bis zu zehn Bildern pro Sekunde. Wesentlich gelassener blicke ich durch die Linse, wenn ich Nutzvieh ablichte, wie etwa schottische Hochlandrinder. Dank der Ruhe und der Neugier dieser gehörnten Tiere ergibt sich oft eine schöne Symbiose zwischen dem Blick durch und zur Linse.Thomas Krytzner