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Ein Traum geht in Erfüllung

Senioren Das Forum Altern in Dettingen ist in neue Räume umgezogen. Die Freude über den Quantensprung war bei der Schlüsselübergabe unübersehbar. Von Iris Häfner

Strahlender Sonnenschein und strahlende Gesichter gab es bei der offiziellen Schlüsselübergabe der neuen Räume für Forum Altern in Dettingen. Die sind zentral im Ort gelegen, hell und geräumig, die Technik und die Küchenausstattung auf dem neuesten Stand; Büro, Terrasse und Carport für den Bürgerbus inclusive - und vor allem ebenerdig erreichbar. Als Rudi Dölfel, Erster Vorsitzender von Forum Altern, erstmals in der Planungsphase des Objekts über eine mögliche Nutzung für seine Organisation an diesem Standort in Kenntnis gesetzt wurde, ging sein Pulsschlag nach oben.

In seiner kurzen Ansprache erinnerte er an die Anfänge im Jahr 2004. Im einstigen Gasthaus Schwanen haben sich die Senioren eingerichtet. „Es wurde immer deutlicher, dass es dort auf Dauer nicht geht. Es war nicht behindertengerecht“, sagte Rudi Dölfel. Trotzdem sei es ein Wagnis gewesen, in die neuen Räume zu ziehen, und deshalb auch mit Überzeugungsarbeit verbunden. Gespräche mit der kirchlichen und bürgerlichen Gemeinde und entsprechende finanzielle Zusagen machten den Umzug ins Wohnquartier Kirchheimer Straße 27 - 33 möglich, ebenso das Vermögen des Krankenpflegevereins, der mit Forum Altern fusionierte. „Für Dettingen ist das ein sozialer Quantensprung“, freute sich der Vorsitzende und lobte den Weitblick von Gemeinderat, Bürgermeister und dem Bauträger, die am Ort ansässige Firma Wohnbau Birkenmaier.

Wolfgang Klein, Geschäftsführer bei Birkenmaier, nahm diesen Ball gerne auf. „Als Dettinger Familienbetrieb unterstützen wir das ehrenamtliche Engagement nachhaltig“, sagte er. Das Projekt konnte nichts stoppen, auch nicht die archäologischen Untersuchungen, sie haben den Bau allerdings um ein halbes Jahr verzögert. Grundwasser und wochenlanger Frost setzten noch eine Schippe drauf. Jetzt sind die meisten Arbeiten abgeschlossen, die seniorengerechten Wohnungen bezogen, nur die Außenanlagen warten auf die Fertigstellung.

Mit dem Einzug in die neuen Räume ist auch für Bürgermeister Rainer Haußmann ein Traum in Erfüllung gegangen. „Bei uns gibt es viele Menschen, die mit Herzblut an Ideen arbeiten. Das unterscheidet uns deutlich von anderen Kommunen“, erklärte er. So habe der Bauträger das gemeindeeigene Grundstück zu einem fairen Preis erhalten. „Wir haben einen Partner gesucht, der mit uns unsere Ziele verfolgt und seinerseits nicht nur an Gewinnmaximierung denkt“, sagte er weiter. Als Beispiel nannte er die Apotheke. Die wurde gebaut, obwohl es zum damaligen Zeitpunkt noch keinen Betreiber gab. „Jetzt haben wir soziale Dienstleister mitten im Ort“, freut sich Rainer Haußmann über die gelungene Nachbarschaft von Forum Altern und Apotheke.

Pfarrer Daniel Trostel, der mit seiner Frau Monika die Veranstaltung musikalisch umrahmte, hob die Bedeutung der neuen Adresse hervor. „Hier können sich Jung und Alt begegnen, etwa beim generationenübergreifenden Tisch. Wir brauchen öffentliche und soziale Räume“, sagte er. Dies beuge der Vereinsamung älterer Menschen vor, denn nicht jeder habe Kinder und Enkel im Ort.

Der Vorsitzende des Kreisseniorenrats, Karl Praxl, bewunderte den Bau und die Arbeit, die in Dettingen von Forum Altern geleistet wird. „Das ist als richtungsweisend anzusehen“, urteilte er. Schon lange bevor der demografische Wandel in aller Munde war, habe sich Dettingen dieses Themas angenommen. „Im Vergleich zu anderen Gemeinden ist Dettingen der Zeit weit voraus und beispielgebend. Der Einzug hier ist kein Schlusspunkt, sondern der Beginn einer neuen Entwicklung“, ist er überzeugt.

Symbolisch wurde der Schlüssel bei einem kleinen Festakt dem Forum Altern übergeben.
Symbolisch wurde der Schlüssel bei einem kleinen Festakt dem Forum Altern übergeben. Foto: Markus Brändli
Zu den neuen Räumen bei Forum Altern gehört auch die Terrasse, die im Innenhof des Wohnquartiers zum Verweilen einlädt.Fotos: Ma
Zu den neuen Räumen bei Forum Altern gehört auch die Terrasse, die im Innenhof des Wohnquartiers zum Verweilen einlädt. Foto: Markus Brändli