Owen. Mit „A Little Prayer“ von Evelyn Glennie eröffneten die Bläserin und Bläser die Passionsmusik. Nach der Begrüßung durch Felix Dilger und einem einfühlsam vorgetragenen Vorspiel von Matthias Nagel war das Publikum eingeladen, in den Choral „Du großer Schmerzensmann“ mit einzustimmen. Ein Postludium der für ihre anspruchsvollen Kompositionen in Bläserkreisen bekannten Magdalene Schauß-Flake brachten die besungenen Schmerzen zu Gehör. Daran anschließend las Friedemann Graf die Passionsgeschichte.
Das tiefe Register intonierte nun ein Medley der zwei Passionslieder „O Haupt voll Blut und Wunden“ und „Were you there, when they crucified my Lord?“ in einem harmonisch sehr interessanten und anspruchsvollen Arrangement des Amerikaners Chris Woods. Ergreifend, wie Woods am Ende des Stückes in der hohen Hornlage beide Melodien miteinander verwob und so auch inhaltlich eine Verbindung beider Lieder herstellte. Vielleicht am eindrücklichsten kam der besondere Klang des Owener Posaunenchores beim folgenden Air aus der 3. Orchestersuite von Johann Sebastian Bach zur Geltung. Zu den bekanntesten Einzelwerken klassischer Musik gehörend, erklang das Werk in zehnstimmiger Klangfülle und leitete direkt zum Impuls von Pfarrer Wassermann über, der dazu einlud, die Bedeutung des Kreuzestodes Jesu persönlich zu erkennen.
Das Bläserensemble antwortete mit „Wir halten hoch das Kreuz“, einem eingängigen Worship-Lied, das mit ruhiger Melodieführung und tiefgründigem Text die Geschehnisse an Karfreitag beschreibt. Nun füllte sich der Raum der Marienkirche mit mehrstimmigen Klängen des Passionskanons „Würdig das Lamm“. Der biblische Text hierzu stammt aus der Offenbarung 5, 12. Mit dem finalen „Verleih uns Frieden gnädiglich“ in einer Bearbeitung von Urs Bicheler schlug der Chor musikalisch eine gelungene Brücke zum nahenden Osterfest. sd