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Eine Rose von der SPD

Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid mit SPD-Kandidat Andreas Kenner auf Wahlkampftour

Nils Schmid (rechts), Minister für Finanzen und Wirtschaft, und SPD-Landtagskandidat Andreas Kenner beim Straßenwahlkampf in Kir
Nils Schmid (rechts), Minister für Finanzen und Wirtschaft, und SPD-Landtagskandidat Andreas Kenner beim Straßenwahlkampf in Kirchheim.Foto: Peter Dietrich

Welche Dame wird schon ablehnen, wenn ihr ein freundlicher Herr eine Rose überreichen möchte? Gestern war Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid in Kirchheim unterwegs, um Kirchheimerinnen „eine Rose von der SPD“ zu überreichen. Außerdem besuchte er einige Kirchheimer Geschäfte.

PETER DIETRICH

Kirchheim. Den Kirchheimern den SPD-Landtagskandidaten Andreas Kenner vorzustellen, das brauchte Nils Schmid kaum noch zu tun. „Ich bin seit 40 Jahren Teil des Straßenbildes“, sagte Kenner, einen Großteil der Passanten kannte er persönlich. Vom Wochenmarkt machte Schmid einen Abstecher zu Optik Bacher und sprach mit dem Inhaber Jochen Nägele über inhabergeführte Geschäfte. „Wir brauchen politische Unterstützung, dass es uns in den nächsten Jahren noch gibt“, sagte Nägele. Völlig einig war er sich mit Schmid, was für ein großer Gewinn die S-Bahn für die Stadt sei. „Das ist wie vor hundert Jahren“, sagte Schmid, „wenn der Zug kommt, wird es besser.“ Nägele bedauert die großen bürokratischen Auflagen, die ein mutiger junger Mensch bei einer Geschäftseröffnung hat, bis hin zur Parkplatzablöse.

Ein weiterer Abstecher führte ins Modehaus Fischer, auch dort waren teure Vorschriften ein Thema, etwa zum Brandschutz. Keiner werde in Kirchheim für die SPD mehr Stimmen holen als Andreas Kenner, prognostiziert Geschäftsführer und Stadtrat Ralf Gerber. Falls Kenner in den Landtag gewählt wird, schenkt ihm Gerber einen Anzug und eine rote Krawatte. Er verspricht sich davon eine Werbewirkung: Als Kanzler Gerhard Schröder mit roter Krawatte im Fernsehen war, erzählt Gerber, sei bei ihm die Nachfrage nach roten Krawatten sprunghaft angestiegen.

Aufgestiegen bis in den Himmel war das Flugzeug, dass mit dem roten Banner „Kenner SPD wählen“ bei knallblauem Himmel mehrmals das Rathaus umrundete und in den nächsten Tagen noch öfter zu sehen sein soll. Nicht nur Schmid und Kenner bewunderten diese Wahlwerbung, auch der CDU-Landtagsabgeordnete Karl Zimmermann war gerade vor Ort und dachte beim Slogan sogleich an „Kenner trinken Württemberger“.

Sind es nun zwölf, 13 oder 16? Zimmermanns interessierte Frage galt nicht irgendwelchen Wahlprognosen und Prozenten, sondern der Zahl der Rosen in Schmids Hand – zumindest vordergründig. Unter die Rosen aus fairem Handel hatte sich auch eine Anemone eingeschlichen. Schmid verschenkte diese ebenso gerne: „Hauptsache, es blüht.“

Tulpen gab es auch, sie hatte der grüne Landtagsabgeordnete Andreas Schwarz im Angebot, der ebenfalls in der Fußgängerzone war. Er und Kenner wünschten sich alles Gute für die Wahl. Dann kam auch noch Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker (SPD) dazu. Schmid signalisierte ihr seine Begeisterung über das geschlossene Häuserensemble in der Kirchheimer Innenstadt. Über Pflasterbeläge könne man reden, aber die schönen Gebäude müsse man erhalten. „Angelika, das hast du schon richtig gemacht.“

Ja, es gab einzelne Damen, die keine Rose wollten, sein letztes Exemplar musste Schmid immerhin zweimal anbieten. Doch die allgemeine Stimmung auf der Straße war so freundlich wie die von Schmid so sehr geschätzte Sonne – auch zwischen den Kandidaten der verschiedenen Parteien.