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Einmal zur Rheinquelle und zurück

Ausflug Die Dettinger Radlersenioren strampelten mit Muskelkraft zum schweizerischen Tomasee.

Die Dettinger Radler vor den Rheinschlucht.Foto: privat
Die Dettinger Radler vor den Rheinschlucht.Foto: privat

Dettingen. Zum geplanten Tourbeginn um 7 Uhr goss es noch in Strömen. Eine Stunde später hörte es tatsächlich auf zu regnen. Die A-Gruppentruppe der Dettinger Radlersenioren setzte sich in Bewegung in Richtung Rheinquelle am Tomasee. Zuerst ging es durch Regionen, die aus den wöchentlichen Trainingstouren bekannt waren, nach Kißlegg. Nach neun Stunden im Sattel waren die ersten 146 Kilometer mit 1 500 Höhenmetern geschafft.

Die Radwege bis Bregenz waren asphaltiert und gut beschildert. Chur, die älteste Stadt der Schweiz, war nach 136 Kilometern am Abend erreicht.

Unterwegs konnte der Zusam-menfluss von Hinter- und Vor-derrhein besichtigt werden, die frontal aufeinander zufließen und im rechten Winkel abknickend als Rhein ihren Weg fortsetzen. Nach ständigem Auf und Ab kündigte das imposante Klostergebäude mit seiner 1 400 Jahre alten Kirche die nächste Station Disentis an.

Am nächsten Tag, Richtung Oberalppass, konnte die Radgruppe ihre Kletterkünste beweisen. Kurz vor Passhöhe lenkte die Gruppe ihre Räder auf einen landwirtschaftlichen Feldweg, der die Richtung zur Rheinquelle vorgab. Die 3,8 Kilometer auf grob steinigem Weg erforderten viel Geschick und Kraft. Danach ging es auf felsigem Gelände die letzten Meter zu Fuß bergauf, an herabfallenden Wassern vorbei durch einen Einschnitt zum Tomasee, aus dem der Rhein seine 1 231 Kilometer lange Reise antritt.

Danach ging es zum Oberalppass auf 2 046 Metern Höhe. 1 870 Höhenmeter Abfahrt folgten. Mit Andermatt war der am weitesten entfernte Ort der Reise erreicht. Nur mit Einsatz der Bremsen ging es weiter. An einer schmalen Stelle zwischen hohen Felsen soll der Teufel mitgeholfen haben, eine Brücke zu bauen. Von der ihm gewidmeten „Teufelsbrücke“ aus kann ein Meisterwerk der Natur, abgeschliffene, steil abfallende und farbig schimmernde Stein-kreationen, bestaunt werden. Über Göschenen, am Nordportal des Gotthardtunnels vorbei, erreichte die Gruppe nach einer traumhaften Abfahrt Sisikon am Vierwaldstätter See.

Am nächsten Tag kam die Gruppe völlig durchnässt in Rapperswil am Zürichsee an. Nach 132 Kilometern waren alle froh, in Frauenfeld im Hotel ihre nasse Kleidung trocknen zu können. Stein am Rhein mit seiner malerischen Altstadt lud zur Rast ein. Bis Sigmaringen ging es ständig leicht bergauf oder bergab und stellte keine größeren Herausforderungen an die Radler. Nach sieben Tagen und 48 Stunden im Sattel hatten die Dettinger 809 Kilometer mit 7 908 Höhenmetern zurückgelegt. pm