Notzingen. Mitten in der Rede des Gemüsehändlers piept die Kasse. Ein junges Mädchen hat sich zwischen den Besuchermassen hindurchgequetscht und Chips und Eistee aus Band gelegt. Nervennahrung für die vielen Grußworte, die an diesem Freitagnachmittag gesprochen werden. Es ist ein besonderer Tag für die Gemeinde Notzingen, die Verantwortlichen der Filderwerkstatt und viele Notzinger und Wellinger Bürger, die sich monatelang für einen Laden in der Ortsmitte eingesetzt haben: Heute wird der CAP-Markt feierlich eröffnet.
„Welches Engagement die Bürger von Notzingen für diesen CAP-Markt gezeigt haben, den sie selbst wollten, das ist klasse und beispielhaft – auch wenn es darum ging, den eigenen Geldbeutel zu öffnen“, sagt Markus Vogt, Vorstand des Fördervereins der CAP-Märkte. Eberhard Kühnle, der Vermieter des Ladens, schließt sich dem Lob an. „Ohne die Initiative Notzinger Lädle gäbe es heute nichts zu feiern – und für die Bürger wohl auch keine Möglichkeit, im Ortskern Lebensmittel zu beschaffen“, sagt er. 1 300 Spendenaufrufe seien verteilt worden. „Die 22 000 Euro, die zusammenkamen, waren ein umwerfendes, nicht erwartetes Ergebnis“. Eberhard Kühnle bittet die Gäste darum, anderen Bürgern vom CAP-Markt zu erzählen, „auch denen, die vielleicht noch nicht ganz überzeugt sind“.
Notzingens Bürgermeister Sven Haumacher bezeichnet den CAP-Markt als großen Gewinn für den Ort und lobt die Initiative der Bürgerinnen und Bürger. „Ich wünsche uns, dass der CAP-Markt uns lange erhalten bleibt“, sagt er. Für Michael Köber, beim Landratsamt zuständig für Psychiatrieplanung, ist der CAP-Markt gelebte Inklusion. „Ziel der Inklusion ist es, dass Menschen mit Einschränkungen sich erproben.“ Das könne hier in der Notzinger Ortsmitte geschehen.