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Entenmann verkauft alle Autohäuser

Wirtschaft Die „ahg“-Autohandelsgesellschaft in Horb übernimmt die Autohäuser der Entenmann-Gruppe ab dem Beginn des nächsten Jahres. Alle Mitarbeiter sollen ihre Arbeitsplätze behalten. Von Christian Dörmann

Der Name wird bleiben, die Besitzverhältnisse ändern sich: Auch das Autohaus Entenmann in Kirchheim gehört ab nächstem Jahr zur
Der Name wird bleiben, die Besitzverhältnisse ändern sich: Auch das Autohaus Entenmann in Kirchheim gehört ab nächstem Jahr zur „ahg“-Autohandelsgesellschaft in Horb. Foto: pr

Die Entenmann-Group, die mit vier BMW-Autohäusern in Esslingen, Ostfildern, Kirchheim und Göppingen präsent ist, zählt zu den renommierten Unternehmen in der Branche, deren Ruf weit über die Region hinaus strahlt. Den Namen Entenmann wird es auch künftig geben, doch der Eigentümer der Autohäuser mit rund 180 Mitarbeitern soll zum 1. Januar 2020 wechseln, sofern das Kartellamt seinen Segen dafür gibt. Entenmann verkauft an die „ahg“- Autohandelsgesellschaft in Horb mit mehr als 40 Betrieben im Südwesten Deutschlands und rund 2000 Beschäftigten.

Konzentration geht weiter

Die Konzentration in der Branche schreitet somit fort. Im Jahr 2015 war es das Toyota-Autohaus von Hubert Vogel in Zell, das an ein Großunternehmen verkauft wurde. Nun ist auch Entenmann von der Entwicklung betroffen. Dabei laufen die Geschäfte gut, wie der 71-jährige geschäftsführende Gesellschafter Werner Entenmann versichert. Aber: Eine mögliche Nachfolgelösung habe sich zerschlagen, zudem fordere das Alter so langsam seinen Tribut. „Das Tempo kann man nicht mehr lange durchhalten“, sagt der Firmenchef, dem der Abschied von seinem Lebenswerk und von seinen Mitarbeitern schwer fällt. Seine Tochter Anja, die als Geschäftsführerin im Unternehmen tätig ist, steht für eine Nachfolge nicht zur Verfügung, weil sie ihren Lebensmittelpunkt mittelfristig nach Düsseldorf verlegen will.

Wenn es denn schon sein muss, das eigene Unternehmen in andere Hände zu übergeben, dann will Werner Entenmann dies in der Gewissheit tun, dass seine Mitarbeiter in der Firma weiter eine Perspektive haben. „Die Mitarbeiter werden übernommen“, erklärt Entenmann. Er weiß im Moment nur vor drei oder vier Personen, die den neuen Weg nicht mitgehen wollen oder können. „Es ist wichtig, dass für die Mitarbeiter gesorgt ist“, betont der Unternehmer.

Nachdem die Voraussetzungen dafür geschaffen worden seien, sieht Entenmann die Beschäftigten und die Kunden seiner BMW-Autohäuser in Esslingen, Göppingen, Kirchheim und Ostfildern „in den besten Händen“. Dafür stehe die Autohandelsgesellschaft mit Geschäftsführer Rolf Heinzelmann an der Spitze. Entenmann und Heinzelmann kennen sich seit vielen Jahren und sind sowohl beruflich als auch privat eng verbunden. „Ich habe die Entwicklung der „ahg“-Gruppe lange und genau verfolgt“, erklärt Entenmann. Mit der erfolgreichen Integration von neuen Betrieben in das Unternehmen habe sie viel Erfahrung. „Der Mensch steht dort im Mittelpunkt“, sagt der Esslinger Unternehmer.

„Ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass der bei der „ahg“ festgeschriebene Leitsatz ,Ihr Vertrauen verdienen - jeden Tag!’ auch zum Wohl meines Teams und unserer Kunden gelebt wird“, meint Werner Entenmann. Die „ahg“ bringe alles mit, um erfolgreich in die Zukunft zu gehen. Rolf Heinzelmann weiß nach eigenen Angaben um die Erwartungen, die mit der Übernahme der Entenmann-Gruppe verknüpft sind. „Werner Entenmann kann sich auf mein Wort verlassen, dass wir seine Vorzeigebetriebe nach bestem Wissen und Gewissen in seinem Sinne weiterführen werden“, versichert Heinzelmann.

Die Entenmann-Gruppe hat sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich entwickelt. Als jüngstes Kind wurde im Jahr 2015 der Standort in Göppingen eröffnet. Dafür hat das Unternehmen rund acht Millionen Euro investiert. Dass die Autohäuser auch künftig unter dem Namen Entenmann firmieren, war auch für den künftigen Eigentümer ein wichtiger Aspekt. Denn schließlich verbindet sich mit diesem Namen eine Marke, die laut Werner Entenmann „im ganzen Land bekannt ist“. Dazu mag auch der Umstand beigetragen haben, dass Entenmann im BMW-Händlerverband eine wichtige Rolle gespielt hat und bis heute spielt. Nach einer 33-jährigen Vorstandstätigkeit ist er nun dessen Ehrenpräsident. Von 2007 bis 2013 war Werner Entenmann Präsident des Verbandes.