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Erfahrungen mit einem Provisorium

Verkehr Der Schlierbacher Gemeinderat beschäftigt sich mit der Frage, wie Fußgänger sicherer die Auchtertstraße überqueren können. Auch die Raser auf der Ebersbacher Straße sind ein Problem. Von Volkmar Schreier

Das Überqueren der Auchtertstraße soll testweise erleichtert werden.Foto: Jean-Luc Jacques
Das Überqueren der Auchtertstraße soll testweise erleichtert werden. Foto: Jean-Luc Jacques

Wie kommen Fußgänger sicher über die Auchtertstraße? Diese Frage beschäftigt den Schlierbacher Gemeinderat und die Verwaltung der Gemeinde schon seit Längerem. Wer zu Fuß aus der Ortsmitte den Supermarkt in der Auchtertstraße erreichen möchte, muss die Straße ebenso überqueren wie Schülerinnen und Schüler auf dem Weg zur Bushaltestelle.

Primär hatte die Verwaltung zunächst den Kreuzungsbereich Auchtertstraße - Wolfstraße - Siemensstraße in unmittelbarer Nachbarschaft der Bushaltestelle im Blick. Manfred Mezger vom Büro „mquadrat“ hatte sich auf Bitte der Verwaltung hin diesen Bereich genauer angesehen und stellte dem Gemeinderat erste Lösungsansätze vor.

Ein Zebrastreifen scheidet laut Manfred Mezger aus, denn dieser wäre zu nahe an den Bushaltebuchten platziert. Stattdessen empfiehlt er, eine Querungshilfe zu installieren. „Wir hätten hier Platz für eine Querungshilfe mit einer Breite von 1,5 Metern“, so der Planer. Für den Gemeinderat hat Mezger auch einen Tipp parat: „Der Vorschlag wäre, zunächst eine provisorische Querungshilfe aufzubauen und damit Erfahrungen zu sammeln.“ Diese Provisorien gibt es für kleines Geld. „Das wäre sogar billiger, als direkt in eine große Planung einzusteigen.“ Dann ließe sich abschätzen, ob eine Hilfe an dieser Stelle überhaupt von den Fußgängern angenommen werden würde. Im Ratsrund fiel dieser Ansatz auf fruchtbaren Boden. Marco Emmert (CDU) brachte es auf den Punkt: „Das Provisorium ist eine sinnvolle Maßnahme: Funktioniert es nicht, geht die Welt nicht unter.“ Dennoch finden die Gemeinderäte, dass eine Querungshilfe lediglich an der Ecke Auchtertstraße - Wolfstraße zu wenig ist. Kurt Moll (CDU) stellte fest: „Das hilft den Marktbesuchern überhaupt nicht.“ August Leins (FUW) ging einen Schritt weiter. „Eigentlich brauchen wir zwei Querungen an der Auchterstraße: einmal an der Bushaltestelle und oben beim Supermarkt.“

Folglich beschloss der Gemeinderat einstimmig, zunächst einmal zwei Provisorien zu planen und hierfür Angebote einzuholen. Nägel mit Köpfen sollen dann im September gemacht und die Provisorien dann für etwa sechs Wochen aufgestellt werden. Kreativ wurden die Ratsmitglieder bei der Frage, wie die Raser auf der Ebersbacher Straße ausgebremst werden können. Bürgermeister Paul Schmid stellt fest: „Wir haben hier deutliche Geschwindigkeitsabweichungen nach oben.“ Marco Emmert fragte, „warum der überflüssige Blitzer aus der Hattenhofer Straße nicht an der Ebersbacher Straße am Ortseingang eingesetzt würde“. Ein Vorschlag, den Manfred Mezger für bedenkenswert hält. Allerdings kann die Gemeinde hier nicht alleine entscheiden, denn die Straße ist eine Kreisstraße. Somit hat das Landratsamt ein Mitspracherecht.

Dennoch soll der Lösungsansatz mit dem Landratsamt bei nächster Gelegenheit diskutiert werden.