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Essen verbindet Menschen

Event In einem Projekt mit Schülern des Kirchheimer Schlossgymnasiums kochen und essen Menschen unterschiedlicher Herkunft gemeinsam. „Cook it“ geht nun in die zweite Runde. Von Rieke Müller

Schüler des Schlossgymnasiums und die Schulsozialarbeiterin Rieke Müller freuen sich über die Auszeichnung ihres Projekts „Cook
Schüler des Schlossgymnasiums und die Schulsozialarbeiterin Rieke Müller freuen sich über die Auszeichnung ihres Projekts „Cook it“. Sie wollen Menschen zusammenführen.Foto: pr

Drei Personen haben ein besonderes Event entwickelt. In Zusammenarbeit zwischen einer Brückenhaus-Schulsozialarbeiterin des Schlossgymnasiums Kirchheim, einer Betreuerin der Wohngruppe für unbegleitete minderjährige Ausländer der Stiftung Tragwerk und einer Mitarbeiterin der Flüchtlingsberatungsstelle Chai wurde das Projekt „Cook it“ erdacht und durchgeführt.

Gemeinsam Gemüse schneiden, vorbereiten und kochen, anschließend an einem Tisch sitzen, das gleiche Essen genießen und sich über Gemeinsamkeiten und Unterschiede austauschen - so kann „Cook it“ in aller Kürze beschrieben werden.

Das Projekt bietet die Chance, kulinarische Erfahrungen zu machen, die sonst im Kirchheimer Alltag nicht stattfinden. Frei nach dem Motto: „Wandel ist eine Tür, die nur von innen geöffnet werden kann.“ Esskultur besteht schon seit es die Menschheit gibt und kann die verschiedenen Gruppen der Bevölkerung näher zueinander bringen.

Alle lieben Essen

Das Thema „Kochen“ liefert den Anstoß dafür, dass sich Jugendliche und Erwachsene aus unterschiedlichen Lebenswelten treffen, die zwar in derselben Stadt leben, aber wahrscheinlich noch nie Kontakt miteinander hatten. Beim gemeinsamen Kochen und Essen spielt die soziale Herkunft keine Rolle und bietet somit die Chance einer „Annäherung auf Augenhöhe“. Ziel der Aktion war es, ein neues Miteinander zwischen Beheimateten und Flüchtlingen zu schaffen.

Im Mai 2017 wurden erstmals in unterschiedlichen Workshops am Vormittag kulinarische Köstlichkeiten gemeinsam zu- und vorbereitet. Es gab eine Linsensuppe, die syrische Döner-Variante „Shawerma“, den Auberginendip „Baba Ghanoush“, das Kichererbsenmus „Hummus“, das traditionelle eritreische Gericht Injera, also Fladenbrot aus Teffmehl, mit Linsen- oder Fleischsoße, das afghanische Fladenbrot „Bolani“ gefüllt mit Kartoffeln oder Spinat, und „Fatosh“, einen bunten syrischen Salat.

Mehr als 300 Kirchheimer strömten dann am Nachmittag in die Familienbildungsstätte, um diese selbst hergestellten Köstlichkeiten zu probieren. Darüber hinaus fanden intensive Gespräche und Begegnungen statt.

Das Event ist preisgekrönt

Um dieses interkulturelle Event zu wiederholen, haben die Veranstalter beim Wettbewerb „Spardaimpuls“ teilgenommen und wurden zusätzlich zum erfolgreichen Platz 44 beim Online-Voting von der Jury in der Kategorie „Soziales“ mit dem zweiten Platz ausgezeichnet.

Schulsozialarbeiterin Rieke Müller freut sich gemeinsam mit den Schülern über diese Auszeichnung. Schon jetzt wird der Tag vorbereitet.

Termin Alle Interessierten sind eingeladen, am Sonntag, 6. Mai, um 14 Uhr in die Familienbildungsstätte Kirchheim zu kommen. Denn dort werden wieder am Vormittag die unterschiedlichsten leckeren Spezialitäten aus verschiedenen Ländern zubereitet, um dann am Nachmittag verzehrt zu werden.