Weilheim · Lenningen · Umland

Etwas mehr Arbeitslose am Jahresende

Arbeitsmarkt Gemessen zum Vorjahr ist die Zahl der Arbeitslosen um 4,5 Prozent im Bezirk gesunken. Bei jungen Arbeitslosen ist die Entwicklung eher kritisch zu bewerten.

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Symbolbild

Im vergangenen Monat waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen mit den Landkreisen Esslingen und Göppingen 13 537 Menschen ohne Arbeit. Das ist eine Zunahme im Vergleich zu November um 31 Personen oder 0,2 Prozent. Im Vergleich zu Dezember 2017 waren 637 Menschen weniger arbeitslos gemeldet, was einem Rückgang um 4,5 Prozent entspricht. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf jetzt 3,1 Prozent.

„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Jahresende mit einer Arbeitslosenquote von 3,1 Prozent ist moderat“, sagt Bettina Münz, stellvertretende Leiterin der Göppinger Arbeitsagentur. Das ist zwar etwas höher als der Schnitt in Baden-Württemberg, aber dennoch ein niedriger Wert. Bei der aktuellen Arbeitsmarktlage mit einem hohen Bestand an offenen Stellen und einer verhältnismäßig niedrigen Zahl an arbeitslosen Menschen ist für Münz die zentrale Frage: „Wie schaffen wir es, dass Mensch und Arbeitsplatz zusammenkommen?“ Nach Einschätzung von Münz sei dies ein individuelles und auch zeitintensives Geschäft. Deshalb gewinnt für sie Beratung immer mehr an Bedeutung, denn: Häufig passen Arbeitsuchende nicht oder noch nicht zu den angebotenen Stellen. Die Hauptursache dabei liegt im Bereich der Qualifikation. „Wo Qualifikation fehlt, ist Qualifizierung die Antwort“, betont Münz.

Von allen Arbeitslosen im Agenturbezirk gehörten 5 928 Personen der Arbeitslosenversicherung an und wurden von der Arbeitsagentur betreut. 7 609 Personen waren in der Grundsicherung gemeldet und wurden von den Jobcentern in den beiden Landkreisen Esslingen und Göppingen betreut.

Die Entwicklung im Kreis

Im Landkreis Esslingen waren im Dezember insgesamt 8 925 Menschen arbeitslos gemeldet. Das waren 0,4 Prozent weniger als im November, und 4,7 Prozent weniger als im Vorjahr.

Die Arbeitslosenquote betrug 3,0 Prozent (Esslingen: 3,3 Prozent; Kirchheim: 3,0 Prozent; Leinfelden-Echterdingen: 2,3 Prozent und Nürtingen: 2,8 Prozent). Im Dezember 2017 lag sie bei 3,1 Prozent.

Betroffene Gruppen

Etwas schlechter im Jahresvergleich ist die Situation bei Jugendlichen und jungen Menschen. Im Dezember waren 224 Jugendliche unter 20 Jahren arbeitslos gemeldet. Das waren zwar 1,3 Prozent weniger als vor einem Monat, aber 13,7 Prozent mehr als vor einem Jahr. Ähnlich sieht es bei jungen Menschen unter 25 Jahren aus. Hier stieg die Zahl gemessen zum Vormonat um 0,8 Prozent und um 3,2 Prozent zum Dezember 2017.

Verbessert hat sich indessen die Arbeitsmarktsituation bei Älteren und Langzeitarbeitslosen. Die Zahl der 50-jährigen und älteren Arbeitslosen ist im Vergleich zu November um 86 (minus 1,7 Prozent) auf 4 853 Personen gesunken. Das waren 110 Personen oder 2,2 Prozent weniger als im Dezember 2017. 3 691 Menschen waren im Dezember seit mindestens einem Jahr bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern arbeitslos gemeldet und galten damit als langzeitarbeitslos. Das waren 47 Personen (minus 1,3 Prozent) weniger als im Vormonat und 330 (minus 8,2 Prozent) weniger als im Vorjahr.

Weniger offene Stellen

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Göppingen waren im Dezember 10 781 Stellen beim gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Jobcenter zur Besetzung gemeldet. Gegenüber November ist das ein Rückgang um 220 Stellen (minus 2,0 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr gab es 1 048 Stellen (minus 8,9 Prozent) weniger.

Die Zahl der neu gemeldeten Arbeitsstellen ist im letzten Monat ebenfalls gesunken: Insgesamt wurden 2 721 Stellen neu gemeldet. Das waren 160 (minus 5,6 Prozent) weniger als im November, und 564 (minus 17,2 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat. pm