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Experten reagieren auf Fragen und Sorgen der Dettinger

Bei der Aussprache in der Schlossberghalle kamen auch die Bedenken und Fragen der Dettinger zur Sprache. Experten aus Flüchtlingsbetreuung, Politik und von der Polizei haben Antworten gegeben. Schulweg der Kinder Lisa Luther (AWO): „Am besten ist es, einfach mal mit den eigenen Kindern bei uns in der Unterkunft vorbeizuschauen und die Leute kennenzulernen. Das ist der erste Schritt, um die Scheu zu verlieren.“ Jutta Woditsch (AWO): „Wir hatten vor dem Containerdorf in Kirchheim ein paar Fälle, wo Mädchen ganz normal angesprochen wurden. Trotzdem war das für die Mädchen natürlich beängstigend. Wir haben dann angefangen, auch Knigge-Unterricht in den Sprachkursen zu machen. Seitdem passiert das viel weniger.“ Wohnungsnot in Dettingen Rainer Haußmann: „Wir werden als Gemeinde noch lange wachsen. Das liegt nicht nur an den Flüchtlingen, sondern auch an der Lage und Nähe zu Stuttgart. Dass in der Situation kein Student und keine Familie davon begeistert ist, wenn er auch noch mit Flüchtlingen um Wohnraum konkurrieren muss, verstehe ich. Wir brauchen eine Prognose, wie viele von den Flüchtlingen hier bleiben. Dann können wir reagieren.“ Polizei vor Unterkünften Thomas Pitzinger (Leiter Polizeirevier Kirchheim): „Natürlich haben wir mit den Flüchtlingen ein bisschen mehr zu tun. In den großen Unterkünften gibt es oft kleine Auseinandersetzungen unter den Flüchtlingen, aber durch den engen Kontakt zur AWO können wir schnell vor Ort sein. Das ist kein Grund für besondere Ängste. Die Menschen leben einfach auf extrem engem Raum. Dafür passiert verhältnismäßig wenig.“ Diebstähle in der Drogerie Thomas Pitzinger: „Wir alle wissen, dass in Drogerien schon immer viel geklaut wurde – das passiert heute und morgen. Seit die Flüchtlinge hier sind, sind die Fallzahlen nicht gestiegen. Wir verschweigen auch keine Taten. Fakt ist aber: Die Polizeistelle gibt täglich eine Auswahl an interessanten Meldungen an die Öffentlichkeit weiter. Jede einzelne rauszugeben, ist einfach unmöglich. Weiße Flecken Christian Sigler (Landratsamt): „Es gibt einige Gemeinden im Landkreis Esslingen, die in Bezug auf Flüchtlinge noch die Null stehen haben. Aber das ist relativ: Trotz der Notlage müssen wir uns an einige rechtliche Auflagen halten – den Naturschutz zum Beispiel. Die Umstände für eine Unterkunft sind nicht überall gegeben. Viele Gemeinden haben schon Flüchtlinge. Und es gibt keine Gemeinde im Kreis, in der wir nicht nach Flächen suchen und die Lage prüfen.“mona