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Feuerpatschen und Schaum bewähren sich

Hauptübung Die Einsatzkräfte der Ötlinger Feuerwehr und des DRK zeigen bei ihrer Hauptübung rund 150 Schau- lustigen unter anderem, wie brennendes Stroh auf dem Acker gelöscht wird. Von Thomas Krytzner

Mit jeder Menge Schaum und Wasser konnten die Einsatzkräfte das Feuer bei der Haupübung bändigen. Foto:Thomas Krytzner
Mit jeder Menge Schaum und Wasser konnten die Einsatzkräfte das Feuer bei der Haupübung bändigen. Foto:Thomas Krytzner

Sirenengeheul unterbrach die Ruhe im Kirchheimer Ortsteil Ötlingen. Grund dafür war die Hauptübung der Einsatzkräfte von Feuerwehr und Deutschem Roten Kreuz (DRK). Auf einem Acker, der nahe beim Friedhof liegt, war eine Landwirtin damit beschäftigt, Strohballen zu pressen, als ihr Gefährt plötzlich Feuer fing. Als wäre das nicht genug, wurde die Bäuerin verletzt und lag bewusstlos neben ihrem Traktor. Zudem hatte das umliegende Stroh ebenfalls Feuer gefangen. „Ein Wald- oder Flächenbrand ist schnell passiert - und der kann sich rasch ausdehnen“, erklärte Abteilungskommandant Michael Gräßle das Thema der Hauptübung. Gruppenführer Marcel Metzger hatte das Übungs szenario entworfen und für die 24  Wehrkräfte sowie die drei Rettungskräfte vom DRK eine spannende Herausforderung geschaffen. Rund 150 Erwachsene und Kinder waren zum Acker gekommen. „Wir wollen die Bevölkerung mitnehmen und zeigen, wie wir arbeiten“, freut sich Michael Gräßle über das rege Interesse an der Arbeit der Ehrenamtlichen. Punkt 16  Uhr wurden sie alarmiert und rund fünf Minuten später waren die ersten Sirenen der Feuerwehr zu hören. Mit zwei Löschgruppenfahrzeugen und einem Mannschaftstransportwagen rückten sie an. Die Einsatzkräfte haben die Situation gleich erkannt und brachten die verletzte Landwirtin umgehend aus dem Gefahrenbereich. Dann übernahmen die Spezialisten des DRK die Frau und kümmerten sich um sie.

Um den Brand an der Strohballenpresse zu löschen, setzte die Feuerwehr vorwiegend Schaum ein. Rasch waren sie Herr der Lage, und der Brand des Traktorengespanns war gelöscht. Nun galt es, den Flächenbrand zu bekämpfen, da einige Strohballen bereits Feuer gefangen hatten. Dort rückten die Wehrleute mit Wasser und Feuerpatschen gegen die Flammen an. Eine Feuerpatsche ist ein Stab mit einem flachen Ende, das bei Bränden verwendet wird.Michael Gräßle erklärte die Vorgehensweise: „Der Patscher ist seit Jahren ein bewährtes Mittel im Kampf gegen einen Flächenbrand, allerdings patscht man damit nicht, sondern man streicht das Feuer aus.“ Rasch war auch das brennende Stroh gelöscht, und Michael Gräßle konnte das Übungsende verkünden.

Für die Zuschauer war zu deren Freude allerdings noch nicht Schluss. Jung und Alt konnten sich nach der Schauübung die verschiedenen Fahrzeuge der Feuerwehr und des DRK anschauen und sich von den Wehrkräften Informationen aus erster Hand geben lassen. „Die Schauübung ist eine Präsentation unserer Wehr für die Bevölkerung“, erklärte Michael Gräßle. Aus diesem Grund veranstaltet die Ötlinger Feuerwehr jedes Jahr Hauptübungen. „Es bringt ja nichts, wenn wir einen Gebäudebrand simulieren, die Einsatzkräfte im Haus verschwinden und nach einiger Zeit wieder rauskommen. Da sehen Interessierte gar nichts.“

Bei diesen Übungen wird die Leistungsfähigkeit der Abteilung überprüft. Aus diesem Grund werden immer verschiedene Szenarien geübt, wie der Abteilungskommandant erläuterte. Die Zusammenarbeit mit anderen Hilfsorganisationen funktioniert, freut sich der Abteiluungskommandant. „Man kennt sich untereinander, und dadurch wird die gegenseitige Hilfeleistung im Notfall einfach“, sagte er weiter. Obwohl die obligatorischen Heimrauchmelder im vergangenen Jahr für rund 20 zusätzliche Einsätze gesorgt haben, hält Michael Gräßle viel von den piepsenden Feuermeldern: „Wir wurden öfters durch Rauchmelder alarmiert und haben dadurch vergessenes Essen auf dem Herd entdeckt und konnten so einen größeren Brand verhindern.“