Weilheim · Lenningen · Umland

Filme vom Mordloch und vom Strommüller

Kinoabend in der Schlossberghalle Dettingen mit außergewöhnlichen Produktionen

Mit einem gelungenen Auftakt ist der Filmclub Teck in sein „Jubiläumsjahr“ gestartet. Etwa 250 Freunde, Fans und Neugierige waren beim Gemeindefilmabend in der Schlossberghalle begeistert von Kurzfilmen über die Region und die weite Welt.

Dettingen. Der „Schultes“, wie sich Dettingens Bürgermeister Rainer Haußmann gerne nennen lässt, war hochzufrieden: wieder mal volles Haus. Nicht nur, „weil’s nix koscht“, sondern vor allem, weil in der kleinen Gemeinde großes Kino geboten wurde: Kurzfilme, die die Mitglieder des Filmclubs in vielen Stunden mühsamer, technisch anspruchsvoller Arbeit produziert haben. Spannende und unterhaltsame Ideen waren darunter, oft brillant umgesetzt, mit erstklassiger Technik und viel Know-how.

Bürgermeister Haußmann führte den Erfolg des Abends beim faszinierten Publikum auch darauf zurück, dass es eben nicht mehr wie vor 20 Jahren „auf der Leinwand grieselt hat und der Ton schlecht war“. Reportagen oder Filme werden in bester Qualität auf die große Leinwand gebracht, ganz wie im richtigen Kinosaal. Erst im vergangenen Jahr spendierte Dettingen der Schlossberghalle einen neuen Beamer und eine Soundanlage – das hat sich gelohnt. „Die Kommentare, witzige Dinge und der Schnitt, das ist sehr professionell geworden“, schwärmte Haußmann auch von Drehbüchern und Texten. Die Gemeinde Dettingen sei stolz auf diesen Verein, den erfolgreichsten Filmclub im ganzen Land – ein wahres Aushängeschild für die knapp 6 000-Seelen-Gemeinde und ihr Umland.

Auf launige Weise präsentierte Vereinsvizevorsitzender Lutz Schulze zwei Stunden lang Fundstücke aus der Schatztruhe des Filmclubs: 13 Filme, maximal 15 Minuten lang, neuere und ältere Produktionen. Total lokal berichtete der achtminütige Auftaktfilm „Unser Netz“ von Karl-Heinz Kosmalla über das vorbildliche soziale Engagement der Gemeinden Lenningen und Owen für Senioren und Familien. Zwei Reiseberichte machten Lust aufs Kofferpacken: „Inselhüpfen“ von Lothar Bogsch – darin geht es um eine Kreuzfahrt in Dalmatien kombiniert mit Fahrradausflügen an Land – und „Zwei Tage in London“. Darin nahmen Uschi und Rolf Paul die Zuschauer mit auf einen Kurztrip in die englische Metropole.

Einen Hauch von Abenteuer vermittelte Josef Pettinger in seinem Film „Das Mordloch“. Da ging’s um einen riskanten Unterwassertrip in ein teilweise noch unerforschtes riesiges Höhlensystem auf der Schwäbischen Alb bei Geislingen. Die aufwendige Produktion eines Damaszener-Messers, eine Motorrad-Wallfahrt, berühmte Chorknaben, Vogelbrut im Balkonkasten und winterliche Impressionen zeigten die vielfältige Themen, die die aktiven Mitglieder des Filmclubs Teck umgesetzt haben, bis hin zu einem kurzen Animationsfilm des Filmerduos Barbara und Hartmut Ibsch. Der älteste, wenn auch pfiffig neu vertonte Streifen stammte aus den 70er-Jahren. Ein weiteres lokales Thema: „Der Strommüller“. Das über einhundert Jahre alte denkmalgeschützte Wasserkraftwerk an der Lauter in Dettingen ist aufwendig erneuert worden – Karl-Heinz Kosmalla begleitete filmisch den Umbau.

„Schön, was die Dettinger da wieder auf die Beine gestellt haben“, äußerte sich eine Zuschauerin am Ende ganz begeistert. Eine andere fand die Filmbeiträge einfach großartig und bedauerte, „dass wir zu Hause halt einfach nur Fotos aneinanderreihen“. Beim „Gemeindefilmabend“ in der Dettinger Schlossberghalle zeigt der Filmclub seit über 20 Jahren stets zu Jahresbeginn sein Schaffen und seine Vielfalt. Im Frühjahr wird der Verein sein 40-jähriges Bestehen feiern.