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Fond soll Haushalte absichern

Wohnen Der Deutsche Mieterbund fordert in den Landkreisen Esslingen und Göppingen einen „Sicher-Wohnen-Fond“.

Kreis. Mit Briefen an die Oberbürgermeister der neun großen Kreisstädte in den Landkreisen Esslingen und Göppingen fordert der Deutsche Mieterbund die Städte auf, ihre Bürgerinnen und Bürger in Krisenzeiten zu unterstützen.„Viele Haushalte werden von den explodierenden Energiepreise finanziell überfordert. Sie brauchen Unterstützung, damit sich die soziale Spaltung nicht vertieft“, erklärt Udo Casper, Vorsitzender des Deutschen Mieterbundes Esslingen-Göppingen. Auch während der Corona-Pandemie seien die Mieten ungebremst angestiegen. Fast zwölf Prozent der Mieterinnen und Mieter müssen bereits mehr als 50 Prozent des Haushaltseinkommens fürs Wohnen aufbringen. Durch die Energiekrise verschärft sich diese Situation, weil die Mieten weiter steigen, die explodierenden E­nergiekosten die Kosten für Heizung und Warmwasser sich mehr als verdoppelt haben, und die Inflation die Ersparnisse aufbraucht.

Auf Bundesebene wurden bereits mehrere Entlastungspakete beschlossen. Die Verbesserungen beim Wohngeld werden sich ebenfalls positiv auswirken. Es müsse jedoch bedacht werden, dass diese Unterstützung auch wegen der Belastung der Verwaltungen nicht rasch wirken könne. Auch die geplante Gaspreisbremse enthalte zielführende Entlastungen, „allerdings ist vielen Mieterinnen und Mietern mit einer Einmalzahlung in diesem Jahr nicht geholfen, wenn sie im Jahr 2023 ihre Energieschulden aus dem Jahr 2022 bezahlen müssen“, so Casper. 

Gezielte Entlastung für Mieter

Der Deutsche Mieterbund sieht neben dem Bund auch das Land und die Kommunen in der Verantwortung. Er schlägt deshalb vor, dass die Städte „Sicher-Wohnen-Fonds“ einrichten. „Diese Fonds sollen keine Sozialleistungen sein. Die Aufgabe des Fonds ist es vielmehr, Mieterinnen und Mieter bei der fristgerechten Zahlung von Nachforderungen aus der Heizkostenabrechnung durch günstige Darlehen zu unterstützen“, erläutert Casper. Dadurch sollen übermäßige finanzielle Belastungen und im schlimmsten Fall der Verlust der Wohnung vermieden werden können.

Der Deutsche Mieterbund Esslingen-Göppingen appelliert auch an die Städte, sich bei den Energielieferanten dafür einzusetzen, dass bei säumigen Kunden die Energielieferungen nicht gesperrt werden. Stattdessen sollen vermehrt Teilzahlungsvereinbarungen ermöglicht werden. pm