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Gebühren bleiben vorerst gleich

Notzinger Gemeinderat will Tarifabschluss für die Erzieherinnen abwarten

Seit Wochen kämpfen bundesweit Erzieherinnen für mehr Gehalt. Das wirkt sich auch in Notzingen aus und zwar beim Thema Kindergartengebühren. Weil die Gemeinde davon ausgeht, dass die Löhne steigen, will sie mit der Erhöhung der Gebühren abwarten.

Mittagessen im Kindergarten Letten.Foto: Jean-Luc Jacques
Mittagessen im Kindergarten Letten.Foto: Jean-Luc Jacques

Notzingen. „Ich fände es unglücklich, die Gebühren jetzt zu erhöhen, und dann noch einmal, wenn der Tarifabschluss da ist“, sagte Gemeinderat Hans Prell (UKW). Ein solches Vorgehen wäre seiner Meinung nach für die Eltern schwer verständlich. Der Rest des Gremiums war derselben Ansicht. Die Gebühren für den Besuch des Kindergartens bleiben vorerst gleich. Wahrscheinlich werden sie erst 2016 erhöht.

Ziel der Erhöhung sei es, 20 Prozent der Kosten über Gebühren abzudecken, sagt Hauptamtsleiterin Meike Naun. Momentan betrage der Kostendeckungsgrad etwa 15 Prozent. Anders als die Erhöhung der Gebühren tritt eine Neuerung im Kindergarten Letten, in dem Kinder ganztags betreut werden, sofort in Kraft. Ab sofort müssen Eltern rechtzeitig entscheiden, ob ihr Kind in der Folgewoche dort zu Mittag essen soll. Wenn nicht, müssen sie es der Kita bis Freitag, 13 Uhr, mitteilen. „Das Mittagessen dort ist ein ziemliches Durcheinander“, nennt Meike Naun den Grund für diese Änderung. Das Problem sei, dass die Eltern das Mittagessen teilweise morgens spontan abbestellten. „Es ist Aufgabe der Erzieherinnen, die Kinder zu fördern, und nicht, Essensabbestellungen entgegenzunehmen“, sagt Meike Naun. Die Frist sei nicht als Schikane gedacht, sondern dafür, der Bequemlichkeit der Eltern entgegenzuwirken und die Erzieherinnen zu entlasten. Wenn Kinder krank werden, könne das Essen selbstverständlich weiterhin spontan storniert werden.


Kosten für Kernzeitbetreuung steigen

Kernzeitbetreuung in Notzingen wird teurer. Das hat der Gemeinderat entschieden. 19 Stunden pro Woche kosten bislang 43 Euro pro Monat. Ab dem nächsten Schuljahr sind es 48 Euro. Für 23 Stunden müssen Eltern künftig 56 statt 51 Euro bezahlen. Der Preis für 27 Stunden steigt von 59 auf 64 Euro. Auch für Ferienbetreuung müssen Eltern bald tiefer in die Tasche greifen. Bisher betrug der Preis für acht Wochen Kernzeitbetreuung 150 Euro pro Jahr. Ab September sind es 180 Euro. Im Vergleich zu anderen Gemeinden erhebt Notzingen niedrige Gebühren für Kernzeitbetreuung. Das hat Hauptamtsleiterin Meike Naun bei einer Umfrage unter anderen Gemeinden herausgefunden. Auch der Preis für die Ferienbetreuung sei „deutlich zu niedrig“ angesetzt. Während Notzingen aktuell höchstens 3,75 Euro pro Tag verlangt, kostet die Ferienbetreuung in Bissingen täglich fünf Euro. In Bempflingen sind es acht Euro, in Frickenhausen sogar neun.adö