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Gelbe Säcke sind im Kreis Esslingen Mangelware

Entsorgung Weil eine Lieferung an Gelben Säcken nicht eingetroffen ist, müssen viele Bürger aus Kirchheim und Umgebung zurzeit auf Alternativen zurückgreifen. Von Bianca Lütz-Holoch

Wer sich derzeit bei Rathäusern oder an anderen Abgabestellen rund um die Teck mit Gelben Säcken eindecken möchte, geht allzu oft leer aus: Gelbe Säcke sind im ganzen Landkreis Esslingen Mangelware.

Lieferketten sind abgerissen

Grund dafür sind nach Auskunft von Remondis, Vertragspartner des Landkreises beim Dualen System, immer noch gestörte und teilweise abgerissene Lieferketten aufgrund der Corona-Pandemie. „Vor allem durch die chinesische Null-Covid-Strategie mit langfristigen Total-Lockdowns kommt es auf den Märkten für Kunststoffgranulate und Kunststofffertigprodukte zu längerfristigen Lieferengpässen“, teilt Michael Schneider, Pressesprecher von Remondis, mit. Dazu gehören auch die Gelben Säcke. Das aktuelle Problem: „Eine vor vier Wochen geplante Lieferung ist bis heute noch nicht eingetroffen“, so Schneider. Das habe die Situation bei den Gelben Säcken weiter verschärft. Wann sich die Lage wieder normalisiert, ist aus seiner Sicht nicht absehbar. „Wir hoffen aber auf eine baldige Entspannung.“

 

Vor allem durch die chinesische Null-Covid-Strategie kommt es zu längerfristigen Lieferengpässen.
Michael Schneider
Pressesprecher des Entsorgungsunternehmens Remondis
 

Ein Grund, auf Mülltrennung zu verzichten, ist der Engpass bei den Gelben Säcken aber nicht. Stattdessen – so lautet die Empfehlung des Entsorgungsunternehmens und der Kommunen – sollen die Bürgerinnen und Bürger transparente Müllsäcke verwenden. Die nimmt Remondis am Abfuhrtag ebenso mit wie die Gelben Säcke. Wichtig ist es aber, durchsichtiges Material zu verwenden. „Nur so ist für das sammelnde Personal möglich, den Inhalt schnell zu sichten und Fehlwürfe zu erkennen“, betont Michael Schneider. Steckt Abfall drin, der nicht reingehört, bleiben die Säcke nach wie vor stehen.

Was darf in den Gelben Sack?

Entsorgen dürfen Privathaushalte und Gewerbetreibende in der Gelben Tonne, den Gelben – oder eben transparenten – Säcken Verkaufsverpackungen aus Metall, Kunststoff oder Verbundstoffen. Dazu gehören Konservendosen, Deckel und Kunststoffverpackungen, zum Beispiel von Wurst und Käse, aber auch Tetrapacks von Milch und anderen Getränken.

Schon seit Längerem gibt es in Deutschland immer wieder regionale Engpässe bei Gelben Säcken. Im Kreis Esslingen waren sie Ende vergangenen Jahres schon einmal vergriffen gewesen.