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Gelerntes in die Praxis umgesetzt

Fortbildung Beim „F4DIA“ am Bildungszentrum Garp in Plochingen präsentierten die Teilnehmer ihre digitalen Konzepte.

Region. Wie kann ich die Digitalisierung in meiner Firma voranbringen? Das ist die zentrale Frage beim Weiterbildungsprojekt „F4DIA“, das gerade seine dritte Runde vollendet hat. Die Früchte waren bei der Abschlussveranstaltung im Garp Bildungszentrum in Plochingen zu sehen. Die Teilnehmer präsentierten eigene Projekte, die sie beim jeweiligen Arbeitgeber umsetzen. Anschließend bekamen sie ihre IHK-Zertifikate als „Multiplikatoren für die digitalisierte Arbeitswelt“ überreicht.

Die Projekte setzen in ganz unterschiedlichen Bereichen an. Mal wurde eine Software ausgewählt, mit der künftig Computerprogramme zur Automatisierung von Prozessen erstellt werden. Mal haben Teilnehmer eine digitale Lernbibliothek erstellt oder eine „Ideenschmiede“ für Firmenangehörige. In einem anderen Fall haben sie eine Plattform mit Erklärvideos für häufige Fragen von Mitarbeitern eingerichtet oder Kommunikationskanäle, um sich bei der Einführung einer neuen Software gegenseitig zu unterstützen. Das sind nur einige Beispiele - und alle haben im jeweiligen Unternehmen „eine Duftmarke gesetzt“ und werden in Zukunft weiterwirken.

Ein breit angelegter Ansatz

Aber nicht nur das. „Daraus entstehen ja weitere Ideen“, sagte Evelyn Philipp, Projektleiterin für „F4DIA“ bei der Garp. Schließlich sind alle Teilnehmer zu „Multiplikatoren“ ausgebildet worden. Sie haben dafür fünf zweitägige Module bei den Projektpartnern absolviert. Neben der Garp waren das die Staatsgalerie Stuttgart, die Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, der Verein zur Förderung der Berufsbildung und die Firma Trumpf.

Schon die Zusammensetzung dieses Konsortiums lässt ahnen, dass es um einen breit angelegten, ganzheitlichen Ansatz geht. Im Fokus steht das digitale Handwerkszeug, aber auch die Frage, wie es gelingt, die Kollegen mitzunehmen. Denn Digitalisierungsprojekte stoßen häufig zunächst auf Abwehrreaktionen. „F4DIA“ hebt aber auch darauf ab, den künftigen Multiplikatoren neue Blickwinkel und kreative Ansätze zu ermöglichen.

Beim Bilanzziehen wirkten die Teilnehmer geradezu beflügelt von der Weiterbildung. Besonders wertvoll fanden alle die Kombination aus Theorie und Praxis, die wichtige persönliche Erfahrungen brachte. Sie habe gelernt, „dass ich gar nicht über alles Bescheid wissen muss“, sagte eine Teilnehmerin, eine andere weiß jetzt ein heterogenes Team noch mehr zu schätzen. Wie so oft geht es darum, die eigene Komfortzone zu verlassen. Wenn der erste Schritt aus ihr heraus getan werde, dann komme vieles ins Rollen, waren sich alle einig. pm