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Gesucht wird ein Nachfolger

Gastronomie Nach mehr als sechs Jahren geben die bisherigen Wirtsleute Hokenmaier den Bürgerkeller in Schlierbach auf. Die Gemeinde muss sich jetzt nach einem neuen Pächter umsehen. Von Volkmar Schreier

Etwas wehmütig steht Uli Hokenmaier im Gastraum des Schlierbacher Bürgerkellers. Die Entscheidung, zum Jahresende aufzuhören, ist ihm, der ohne Übertreibung als Vollblutgastronom bezeichnet werden kann, und seiner Frau Gabriele nicht leichtgefallen. Die gemütlich eingerichtete Wirtschaft mit den Kegelbahnen und dem kleinen, aber feinen Außenbereich brummt, nur: „Meine Gesundheit macht nicht mehr so mit wie sie sollte“, sagt Hokenmaier. Die letzten Jahre seien nicht einfach gewesen und hätten ihre Spuren hinterlassen: „Corona war für meinen Entschluss letztendlich auch mitentscheidend.“

 

Bisher war noch niemand dabei, der so richtig zur Gemeinde gepasst hätte.
Sascha Krötz
Schlierbachs Bürgermeister zu den bisherigen Anfragen potentieller neuer Pächter

 

„Es tut uns weh, die Hokenmaiers zu verlieren“, sagt Bürgermeister Sascha Krötz. Die Gemeinde Schlierbach, die den Bürgerkeller verpachtet, muss sich nun also nach einem Nachfolger umsehen. Das Paket, das die Gemeinde anbietet, kann sich sehen lassen: Neben Gastraum, Kegelbahnen und Außenbereich kommt auch die Möglichkeit zur Mitbewirtschaftung des großen Veranstaltungsraums im Farrenstall dazu, und das, wie der Bürgermeister sagt, zu einer relativ geringen Pacht. Erst vor zwei Jahren ist zudem die Küche in dem denkmalgeschützten Gebäude komplett renoviert und mit neuen Geräten ausgestattet worden. Und auch das Mobiliar im liebevoll hergerichteten Gastraum kann von den Hokenmaiers übernommen werden. „Man kann also direkt anfangen“, sagt Krötz.

Und dennoch tut sich die Gemeinde schwer, Bewerber für den Bürgerkeller zu finden. „Ja, wir haben zwar schon die eine oder andere Anfrage gehabt“, sagt Bürgermeister Krötz. Allerdings sei bisher noch niemand dabei gewesen, der so richtig zur Gemeinde gepasst hätte. Dennoch hofft er, bald einen Nachfolger zu finden, der im Bürgerkeller wieder ein ähnliches Angebot wie bisher mit hauptsächlich deutscher Küche auf die Beine stellt. „Der Bürgerkeller wäre eigentlich ideal für ein junges Gastronomenpaar, das sich etwas aufbauen will“, meint er angesichts der guten Rahmenbedingungen in Schlierbach.

An der Gemeinde soll es jedenfalls nicht scheitern. „Wir sind da als Gemeinde für alles offen und unterstützen nach Kräften,“ rührt Krötz die Werbetrommel für den Bürgerkeller. Uli Hokenmaier unterstreicht diese Aussage: „Man kann mit der Gemeinde toll zusammenarbeiten.“