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Gewinner auf allen SeitenKommentar

Vermutlich dürften sich jetzt alle Beteiligten als „Sieger“ fühlen. Das ist zwar nicht das, was man unter einer klassischen „Win-win-Situation“ versteht, weil hier nicht unbedingt der eine vom anderen profitiert hat. Aber immerhin dürfte jeder froh darüber sein, mit den eigenen Aussagen richtig gelegen zu haben.

Die beiden „Seiten“ beim Thema „Vorranggebiet ES 07“ im Bettenhart sind zum einen die Bürgerinitiative, die vehement gegen Windräder an diesem Standort gekämpft hat, und zum anderen die Kirchheimer Stadtverwaltung, allen voran Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker. Sie hatte die Haltung vertreten, auf jeden Fall eine Fläche für ein Vorranggebiet vorzuhalten und dann abzu­warten, was damit im Verfahren des Regionalverbands geschieht.

Eines der Argumente, das die Bürgerinitiative ins Feld geführt hatte, war der Artenschutz. Und der Artenschutz hat die Debatte um einen Windpark im Bettenhart nun auch ein für alle Mal beendet. Dadurch können sich die Bürger bestätigt fühlen. Und über weitere Argumente braucht gar nicht mehr entschieden zu werden, denn das eine Ausschlusskriterium genügt vollauf.

Die Oberbürgermeisterin wiederum hat immer wieder darauf verwiesen, dass der Bettenhart nicht zwangsläufig der ideale Standort sei und dass sich das im Lauf des Verfahrens schon erweisen werde. Nun hat bereits der Artenschutz für das Ende der Debatte gesorgt, wodurch sich auch die Rathauschefin in ihrer Argumentation bestätigt fühlen darf.

Auch wenn beide Seiten das Thema nach wie vor aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachten dürften, können sie nun zumindest „das Kriegsbeil begraben“. Dem Frieden in der Stadt dient die jüngste Entwicklung auf jeden Fall. Und wer hat noch gewonnen? Ganz klar: Rotmilan und Großes Mausohr.ANDREAS VOLZ