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Grün setzt wieder auf Schwarz

Nominierung Der Fraktionsvorsitzende im Landtag will sich erneut das Direkt- mandat des Wahlkreises Kirchheim sichern. Von Andreas Volz

Strahlende Sieger: Andreas Schwarz und seine Zweitkandidatin Lena Weithofer.  Foto: Peter Dietrich
Strahlende Sieger: Andreas Schwarz und seine Zweitkandidatin Lena Weithofer. Foto: Peter Dietrich

Andreas Schwarz ist der Kandidat der Grünen im Landtagswahlkreis Kirchheim. Die Messlatte hängt er hoch: „Mein Ziel ist es, dass Winfried Kretschmann unser Ministerpräsident bleibt. Dafür möchte ich einen engagierten Wahlkampf führen und das Direktmandat im Wahlkreis verteidigen.“

Als Chef der größten Landtagsfraktion stellte er auf der Nominierungsversammlung die Leistungen der Landesregierung heraus, speziell im laufenden Jahr: „In Baden-Württemberg und auch hier im Landkreis sind wir auf einem guten Weg heraus aus der Coronakrise. Wenn wir weiter zusammenhelfen, vorsichtig miteinander umgehen und die Abstandsregeln einhalten, bin ich sehr zuversichtlich, dass wir gemeinsam eine zweite Welle verhindern können.“

Zugleich gehe es jetzt darum, „nach dem Lockdown die Kommunen und die Wirtschaft in ihrer ganzen Breite zu stützen“. Dazu gehören nachhaltige Konjunkturprogramme, um mit dem Wiederankurbeln der Wirtschaft auch gleich die drängendsten Zukunfts­aufgaben angehen zu können. Einen Seitenhieb auf den Koalitionspartner wollte sich der Grünen-Fraktionsvorsitzende nicht verkneifen: „Es waren harte Verhandlungen mit der CDU, kann ich euch sagen. Aber: Es macht mir Spaß, dafür zu streiten, dass das Geld an der richtigen Stelle und zukunftsweisend eingesetzt wird. Das hat mir schon als Gemeinderat und als Kreisrat gefallen.“

Klima, Ökologie, Zusammenhalt

Als wichtige politische Ziele für die kommenden fünf Jahre nannte er den Rückgang der CO2-Emissionen und damit auch das Reduzieren des Treibgasausstoßes im Verkehr. Außerdem gehe es darum, die Demokratie gegen Angriffe von Rechtsextremen ebenso zu verteidigen wie gegen Angriffe von „Verschwörungserzählern“: „Was wir brauchen, ist ein neuer Gesellschaftsvertrag für Klimaschutz, ökologisches Wirtschaften und Zusammenhalt. Und an den Antworten für diese großen Zukunftsherausforderungen möchte ich mitarbeiten. Eine dieser Antworten formulierte er bereits jetzt in der Wernauer Stadthalle: „Für mich ist klar, dass auch das Automobil der Zukunft hier bei uns in Baden-Württemberg entwickelt und produziert werden muss.“

An weiteren zukunftsträchtigen Themen nannte er das neue Laubholzinstitut in Lenningen, das Alternativen zum Plastik bieten und dadurch aufzeigen soll, wie sich Wirtschaft und Ökologie zusammenbringen lassen. Gleiches gilt auch für die Solarpflicht, die von Gewerbeneubauten nun auch auf private Bauprojekte ausgedehnt werden soll, oder für den Einsatz von Recyclingbaustoffen.

Selbst für künftige Landtagswahlen hat Andreas Schwarz klare Vorstellungen: Zum einen will er sich für das Wahlrecht ab 16 einsetzen und zum anderen für Landeslisten, nach denen die Zweitmandate vergeben werden sollen. Mit ähnlichen Zustimmungsquoten wie in Wernau dürfte ihm das Erstmandat aber kaum zu nehmen sein: Von seiner Basis im Wahlkreis erhielt er 35 von 36 Stimmen.