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Gut beraten älter werden

Engagement Der Kirchheimer Verein „buefet“ leistet seit mehr als 16 Jahren einen großen Beitrag für ein selbstbestimmtes Leben im Alter. Von Heike Siegemund

Der Begleitdienst von „buefet“ hilft zum Beispiel, Einkäufe zu erledigen.Archiv-Foto: Jean-Luc Jacques
Der Begleitdienst von „buefet“ hilft zum Beispiel, Einkäufe zu erledigen.Archiv-Foto: Jean-Luc Jacques

Im Frühjahr 2002 gründen 13 Frauen und Männer aus dem Sozial- und Altenhilfebereich den Kirchheimer Verein „buefet“. Dabei geht es weniger ums Essen, wie der Vereinsname nahelegen könnte - vielmehr steht das Thema „Gut beraten älter werden“ im Mittelpunkt.

Die Mitglieder engagieren sich für ein selbstbestimmtes Leben im Alter und möchten einen Beitrag zu einer bedarfsgerechten Entwicklung der Altenhilfe in Kirchheim leisten. Sie beraten Interessierte und deren Angehörige in allen Fragen rund um das Älterwerden und bei Behinderung. Außerdem hat der Verein zahlreiche Projekte und Angebote initiiert, die ein Leben in Selbstständigkeit, Selbstbestimmung und sozialer Verbundenheit ermöglichen.

Ein großer Strauß an Angeboten

„Der Verein trägt ganz wesentlich zum Gelingen unserer Gesellschaft bei“, betont Kirchheims Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker, Vorsitzende von „buefet“. Wie wollen wir alt werden? Wie stellen wir uns das Leben im Alter vor? Diese Fragen seien die Triebfeder bei der Gründung gewesen. „Anfangs war es Anliegen des Vereins, Anlaufstelle für ältere Menschen zu sein, um sie zu beraten. Doch im Lauf der Zeit kamen immer mehr Projekte hinzu“, verdeutlicht Tilman Walther, stellvertretender Vorsitzender. „Mittlerweile gibt es bei ,buefet‘ ein großes Portfolio von Angeboten.“

Beispielsweise bieten die ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitglieder das „Begleitmobil“ an: Ob Großeinkauf, Arztbesuch oder Behördengang - der Begleit- und Fahrdienst sorgt für Mobilität und Sicherheit bei den notwendigen Erledigungen im Alltag. Das Angebot „Bewegung. Unterhaltung. Spaß“ (B.U.S.) beinhaltet kleine Spaziergänge und einfache Übungen, damit ältere Menschen so lange wie möglich fit bleiben. Bei „Beste Genesung zu Hause“ begleiten die Vereinsmitglieder alleinlebende Menschen, die sich zum Beispiel für die Zeit nach einem Krankenhausaufenthalt jemanden an ihrer Seite wünschen. Darüber hinaus gibt es das „Betreute Wohnen zu Hause“, die „Wohnberatung“ für barrierefreies Wohnen und die „Pflegebegleitung“, die pflegenden Angehörigen Ansprechpartner bietet. Auch regelmäßige „Treffen russischsprachiger Seniorinnen“ und die „Rikscha Kirchheim“ gehören zum Angebot. Bei Letzterer handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt von „wirRauner“, der Lokalen Agenda 21, der Heinrich-Sanwald-Stiftung, des Seniorenzentrums Sankt Hedwig und von „buefet“.

„Unser jüngstes Kind ist die ,Rettung aus der Dose‘“, informiert die Oberbürgermeisterin weiter. Diese Dosen sind in allen Apotheken in Kirchheim kostenlos erhältlich. Auf einem Datenblatt können Interessierte die wichtigsten Informationen eintragen, wie persönliche Angaben, Kontaktdaten des Hausarztes und von nahestehenden Personen sowie Infos zu Erkrankungen und Medikamenten. Aufbewahrt wird die Dose im Kühlschrank. Sollte ein Notfall eintreten, zeigt ein Aufkleber an der Innentür der Wohnung dem Rettungsdienst, dass er alles Wichtige in der Dose findet. „Diese Idee haben wir von Schwäbisch Gmünd übernommen. Mittlerweile haben wir viele Anfragen dazu von anderen Kommunen erhalten“, freut sich Monique Kranz-Janssen, Geschäftsführerin von „buefet“.

„Alle unsere Projekte sind erfolgreich. Darauf sind wir stolz“, betont Tilman Walther. Nun möchte der Verein mit all seinen Projekten noch bekannter werden - „auch, um zu zeigen, was wir für die Gesellschaft leisten“, verdeutlicht Angelika Matt-Heidecker. „Und wir würden uns wünschen, dass noch mehr Menschen sagen: Da mache ich mit.“ Tilman Walther betont: „Für unser großes Angebot brauchen wir ausreichend geeignete Leute.“ Auch selbst profitierten die Ehrenamtlichen von dieser sinnvollen Tätigkeit. Man bekomme große Dankbarkeit von den Menschen, die sich unendlich über die Hilfe freuten.