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Happy End für viele Samtpfoten

Nur drei Katzen bewohnen derzeit das Tierheim Kirchheim

Beim Betreten des Kirchheimer Tierheims für Katzen fällt einem sofort die ungewohnte Stille auf. Zurzeit befinden sich nur drei Stubentiger in der Obhut der Mitarbeiter. Grund dafür: zahlreiche Tierfreunde, die sich als Pflegestelle anbieten und die hohe Zahl an Kastrationen.

In der Obhut der Mitarbeiter des Kirchheimer Tierheims befinden sich derzeit nur drei Stubentiger.Foto: Jean-Luc Jacques
In der Obhut der Mitarbeiter des Kirchheimer Tierheims befinden sich derzeit nur drei Stubentiger.Foto: Jean-Luc Jacques

Kirchheim. „Über hundert Katzen vermitteln wir im Jahr,“ sagt Tierheimleiterin Monika Rehm-Röse und zeigt auf die Plakate an der Wand. „Wir machen von jeder Katze ein Foto und hängen es auf. Eine Erinnerung, die uns von ihnen bleibt.“ Im Moment bewohnen nur drei Katzen das Heim. In den vergangenen Wochen waren es schon mal 20 bis 30 Tiere. Die aktuelle Situation ist den vielen Pflegestellen zu verdanken, die tatkräftig das Tierheim Kirchheim unterstützen. Speziell bei der Obhut von einem ganzen Katzenwurf sind die Mitarbeiter auf die Hilfe der Pflegestellen angewiesen. Um Infektionen zu vermeiden, werden die tapsigen Samtpfötchen in die Hände von hilfsbereiten Pflegefamilien gegeben.

Betreut wird das Kirchheimer Tierheim von 15 Helfern, die sich abwechselnd um die Katzen kümmern. Auch die Hilfe vonseiten der Bürger ist groß. Durch das Aufstellen einer Futterspendenbox, zum Beispiel in einer Tierhandlung, hat jeder die Möglichkeit, das Tierheim zu unterstützen. „Wir arbeiten für die umliegenden Gemeinden und Städte“, betont Monika Rehm-Röse. Die Gemeinde, in der eine Katze gefunden wird, zahlt jedoch für die Unterkunft des Tieres im Heim. – Ein Geben und Nehmen von beiden Seiten.

Oft werden Tiere in der Urlaubszeit auf die Straße gesetzt. Sommer, Sonne, Strand und Meer, da kann das Tier zur Nebensache werden. Jedoch versichert Rehm-Röse: „Von dieser Problematik sind wir nicht wirklich betroffen. In Kirchheim und Umgebung werden selten Tiere ausgesetzt.“ Ein größeres Problem stellen jedoch Wildkatzen oder streunende Katzen auf sämtlichen Bauernhöfen in der Umgebung dar. Auch hier beweist das Tierheim vollen Einsatz: Allein im vergangenen Jahr wurden mehr als hundert streunende Katzen kastriert, die durch die Hilfe des Tierheims eingefangen werden konnten.

Das Team vermutet darin den Grund, wieso immer weniger Katzen im Heim anzutreffen sind. Eine weitere Herausforderung steht bevor: Das Tierheim soll bis Ende 2016 das Gelände verlassen. Die Mitarbeiter stehen gemeinsam mit der Stadt Kirchheim vor der Aufgabe, ein neues Gelände zu finden, in dem die Katzen ihre Runden drehen können.