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Haushalt unter Dach und Fach

Finanzen Schlierbach gibt mehr Geld aus als geplant. Ein Grund: Die Ratssitzungen sollen künftig papierlos ablaufen.

Schlierbach. Der Haushalt 2019 der Gemeinde Schlierbach ist unter Dach und Fach. Nur vier Wochen nach der Einbringung verabschiedete der Gemeinderat das Zahlenwerk einstimmig. „Die letzten vier Wochen waren für die Fraktionen sehr intensiv“, ist sich Bürgermeister Sascha Krötz bewusst. Grund für den Parforceritt durch die Haushaltsberatungen ist das größte Investitionsprojekt der Gemeinde in diesem Jahr: Ohne verabschiedeten Haushalt wäre eine Vergabe der Bauarbeiten für die dringend benötigte Schulerwei­terung, die in diesem Jahr mit rund zwei Millionen Euro zu Buche schlägt, nicht möglich.

Folglich hatten die Fraktionen auf umfangreiche Haushaltsreden verzichtet und beschränkten sich in der Beratung auf die Vorstellung ihrer Anträge. Diese haben im endgültigen Zahlenwerk nur noch geringe Mehrausgaben zur Folge. So stellten die Freien Wähler den Antrag, ein elektronisches Ratsinformationssystem einzuführen, um zukünftig papierlose Sitzungen des Gemeinderats zu ermöglichen. Dafür werden im Haushalt 30 000 Euro zusätzlich eingestellt. Weitere 5 000 Euro möchte die FUW-Fraktion für die Beschaffung und Aufstellung von Spielgeräten auf den öffentlichen Spielplätzen locker machen.

Der Welpenschutz ist vorbei

Die CDU-Fraktion möchte im Ortskern eine Ladestation für E-Fahrräder installieren. Die dafür notwendigen 2 500 Euro finden sich nun ebenso im Haushalt wieder wie ein Betrag in gleicher Höhe für die Einrichtung eines Lagerraums für Exponate eines zukünftigen Heimatmuseums, welches der CDU schon lange am Herzen liegt. Nachgehakt hat die CDU-Fraktion auch, wie denn nun der Stand bei der im vergangenen Jahr angeregten Schaffung von öffentlichen Toiletten am Schlierbacher See ist. Hier liegt mittlerweile ein Angebot für den Umbau des alten Trafohäuschens zum Toilettenhäuschen vor, wie Bürgermeister Krötz mitteilen konnte. Die für den Umbau notwendigen 55 000 Euro sind nun ebenfalls im Haushalt eingeplant.

Unterm Strich ergeben sich Mehrausgaben von rund 43 000 Euro gegenüber dem Planentwurf, die bisher veranschlagte Rücklagenentnahme zur Finanzierung aller Vorhaben erhöht sich damit auf rund 643 000 Euro. Der Gemeinderat verabschiedete den Haushalt 2019 einstimmig. Der Blick der Räte geht aber schon in die Zukunft: Für die Haushaltsplanung 2020 soll das Verfahren wieder zeitlich gestreckt werden, so der einhellige Wunsch. Nach der haushalterischen Premiere von Bürgermeister Krötz beginnt nun der Ernst des Lebens, wie Jörn Feldsieper (FUW) meinte: „Der Welpenschutz ist nun vorbei.“ Volkmar Schreier