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Hexentanz im Jugendhaus

Die Curly Girls der Musikschule Kirchheim präsentieren das Musical „Die Hexe Backa Racka“

Kirchheim. Echte Hexen gibt’s nicht, das weiß doch jedes Kind – oder? Nach dem Kindermusical „Die Hexe Backa Racka“ der Curly Girls am

Elisabeth Kanski

Sonntag im Jugendhaus Linde kann man sich da nicht mehr so sicher sein . . .

Nachts im Wald gehen merkwürdige Dinge vor sich: Zauberwesen, Feen, Trolle und Hexen tummeln sich im Dunkeln, tanzen und singen – ganz geheuer ist das nicht. Zum Glück merkten die Zuschauer des Kindermusicals der Curly Girls schnell, dass die letzte aller Hexen Backa Racka (Marlene Hahn/Maike Ulbrich) sehr liebenswürdig ist und ihr Herz buchstäblich am rechten Fleck hat. Nur zaubern und auf ihrem Besen fliegen, wie die Hexen aus früheren Zeiten, kann sie leider nicht. Mithilfe ihrer Raben Knux (Marie Boje) und Knax (Paula Battenschlag) findet sie jedoch endlich das richtige Zauberwort „Hexorali metaphoru“ heraus. Doch schon beim ersten Ritt auf ihrem Zweisitzer-Besen bekommt die Hexe Ärger mit der Polizei.

Eine Frau, die allein und behördlich nicht gemeldet im Wald lebt, keiner Arbeit nachgeht, einen Besen vermutlich mit Raketenantrieb ohne Flugzeugführerschein fliegt und noch dazu steif und fest behauptet, eine Hexe zu sein? Da hört für die pflichtbewusste Wachtmeisterin Siehstewohl (Saskia Horst) der Spaß auf! Und auch Doktor Klageviel (Claire Bizer), die Krankenschwester (Maren Lauterwasser), die Mädchen Anna (Ricarda Maier) und Melanie (Miriam Bielak) und die anderen Dorfbewohner vermuten, dass die seltsame Frau mit den Raben alle an der Nase herumführt, wenn sie fliegt, Kranke gesund macht und Leute zum Singen und Tanzen bringt.

Zum Singen, Tanzen und Schauspielern brauchen die Sängerinnen vom Mädchenchor Curly Girls der Musikschule Kirchheim sicher nicht erst das passende Zauberwort. Zur wunderbaren Klavierbegleitung von Anika Mosolf schlüpften die 18 Fünft- bis Siebtklässlerinnen mit viel Spaß, Begeisterung, Power und Können in ihre Rollen. Im Jugendhaus Linde präsentierten sie das Musical von Werner Schrader (Text) und Heinz Lemmermann (Musik) am Sonntag gleich zwei Mal, nachmittags um 15 Uhr und abends um 18 Uhr vor voll besetztem Saal.

Unter der Leitung der Gesangslehrerin und Chorleiterin Andrea Wahl hatten sie das fantasievolle Stück mit den eingängigen Liedern und witzigen Dialogen in monatelanger Probenarbeit und bei einem intensiven Probenwochenende in größter Sommerhitze eingeübt. Das hörte und sah man auch am sehr sauberen Klang des Chors, den überzeugenden Solistinnen und dem reibungslosen, sicheren szenischen Zusammenspiel. Die Mädchen haben allen Grund, auf ihre hervorragende Leistung stolz zu sein. Doch auch hinter der Bühne haben sich viele Helfer sichtbar ins Zeug gelegt: Verschiedene, wunderschön gemalte Kulissen und Requisiten hexten schnell und stimmungsvoll einen Wald, ein Hexenhäuschen, eine Arztpraxis oder einen Dorfplatz auf die Bühne. Mit aufwendiger Maske und Kostümen wurden auch die Chorsängerinnen in zauberhafte Wesen oder Dorfbewohner verwandelt. Alles in allem ist es also kein Wunder, dass der Mädchenchor das Publikum mit den beiden rundum gelungenen Aufführungen innerhalb einer Stunde ganz und gar verzauberte und nach langem Beifall noch eine Zugabe sang.

Mädchen ab der fünften Klasse, die Lust am Singen, Tanzen und szenischem Schauspiel haben, sind eingeladen, bei den nächsten Projekten der Curly Girls mitzumachen. Nach den Sommerferien treffen sie sich wie immer mittwochs um 17.30 Uhr in der Musikschule zur Probe.