Weilheim · Lenningen · Umland

„Hier spielt die Musik“

Musik Anlässlich von „60 Jahren Musikverein Gutenberg“ findet das Musikertreffen „Rund um den Römerstein“ in Lenningen statt. Es spielen Kapellen aus Donnstetten, Hülben, Sontheim, Westerheim und Zainingen.

Aus Anlass seines 60-jährigen Bestehens veranstaltet der Musikverein Gutenberg das "Musikertreffen rund um den Römerstein". Foto: pr

Am Sonntag, 17. September, um 11.30 Uhr beginnt das Musikertreffen „Rund um den Römerstein“ gegenüber der Schlossberghalle in Gutenberg. Zum Frühschoppen spielt der Musikverein aus Hülben, ehe sich um 12.30 Uhr alle Kapellen zusammenfinden, um gemeinsam den Massenchor zu spielen. Im Anschluss geht es weiter mit der Unterhaltung der einzelnen Kapellen aus Donnerstetten, Hülben, Sontheim, Westerheim und Zainingen. Auch für die kleinen Gäste wird es ein Programm geben. Wenn das Wetter nicht mitspielt, wird die Veranstaltung in die Halle verlegt.

Die Treffen gibt es seit mittlerweile 56 Jahren. Die Musikvereine Gutenberg, Donnstetten, Feldstetten, Hülben, Sontheim, Westerheim und Zainingen tragen sie im Wechsel aus. Im Jahr 1967 fand die Premiere in Donnstetten statt und dauerte drei Tage lang. Wie dem Protokollbuch der Musikertreffen zu entnehmen ist, hat „sich der Fassanstich wirklich gelohnt, denn wir verkauften an diesem kühlen Abend 200 Liter Bier an nur wenige Besucher“. Bis heute konnte diese Tradition des Musikertreffens beibehalten werden. Alle Vereine sind noch aktiv tätig und haben die schwierige Corona-Zeit überstanden.

Die Geburtsstunde des Musikvereins Gutenberg, der anlässlich seines 60-jährigen Bestehens die Veranstaltung ausrichtet, lässt sich recht genau auf eine der Nachmittagsstunden des 29. Juli 1962 festlegen. An diesem Wochenende feierte der Liederkranz Gutenberg „100 Jahre Standarte“ mit einem Zeltfest. Vier Gutenberger waren tief beeindruckt von den Klängen des Musikvereins Unterlenningen: Adolf Jauß, Hans Ehni, Werner Ehni und Rolf Schöpf.

Gemeinsam tüftelten sie daran, eine Gutenberger Blasmusik zu gründen. Auf der ersten Seite des Protokollbuchs hat der spätere Schriftführer Martin Griesinger dies in folgenden Versen niedergeschrieben: „Zu Gutenberg beim Sängerfeste, da saßen sie zu vier: Hans, Adolf, Rolf und Werner bei einem Glase Bier. Ganz stolz erklang die Blasmusik und riss die Männerherzen mit, wie lieblich klangs im Ohr. Bald wie aus einem Munde brachten sie den Gedanken vor: Wie wärs mit einem Bläserchor? Nach gar nicht allzu langer Zeit, Gedanken wurden Wirklichkeit. Kein Weg zu weit, kein Preis zu hoch, trotz mancher Missgunst klappt es doch. Es klang durchs Dorf nach 90 Tagen, das Lied vom guten Kameraden.“

Die vier Gründer suchten nach weiteren Liebhabern, die Gefallen an der Blasmusik hatten. Bald hatte sich eine Gruppe gebildet. Auch ein Dirigent wurde gefunden, sodass die erste ordentliche Probe am 1. September in der Werkstatt Hans Ehnis abgehalten werden konnte. Schon bald entwickelte sich eine Nachwuchswerbung besonderer Art. Jugendliche wohnten den Proben als „Zaungäste“ bei und verspürten alsbald ebenfalls die Lust am Musizieren. Der erste Auftritt fand beim Volkstrauertag auf dem Friedhof statt. Über den Winter liefen die Vorbereitungen zur Gründungsversammlung auf Hochtouren. Auf den 2. März 1963 gelegt, hatten sich circa 80 Personen im Lammsaal versammelt. Mit der Zustimmung zur Satzung war der eigentliche Akt der Vereinsgründung vollzogen, und es gab nun in Gutenberg einen vierten Verein: den Musikverein Gutenberg.

Der Musikverein besteht im Jubiläumsjahr aus circa 25 aktiven Musikerinnen und Musikern. Wichtige jährliche Veranstaltungen sind die Lauterhocket­se oder die Winterunterhaltung. In den letzten Jahren mussten einige Dirigenten verabschiedet und immer wieder neue begrüßt werden. Bis zuletzt hat dies Werner Zirbs übernommen, der aus gesundheitlichen Gründen seine Tätigkeit niederlegen musste. pm