Weilheim · Lenningen · Umland
Hoffen auf ein spontanes Fest

Corona Der TSV Schlierbach wird 125 Jahre alt. Ein Grund zu feiern, aber die unsichere Situation macht die Planung schwierig.

Schlierbach. Jochen Sturm, erster Vorstandsvorsitzender des TSV Schlierbach, hat unruhige Zeiten. Er macht sich Gedanken über die Lages des von ihm geführten Vereins in Corona-Zeiten.

15 Monate Pandemie: Wie hat sich das auf den Verein ausgewirkt?

Jochen Sturm: Corona hat uns da den ganz großen Blocker reingehauen. Das Vereinsleben steht ja seit März letzten Jahres quasi still. Bisher sind wir als Verein eigentlich noch gut durchgekommen. Von anderen Vereinen weiß ich aber, dass die Situation teilweise wirklich prekär ist. Die Stimmung bei uns im Verein ist nach wie vor gut, aber jetzt kommen dann leider doch die ersten Vereinsaustritte. Zum Glück sind es aber nur sehr wenige.

Nun sinken die Inzidenzzahlen. Da wird doch nun der Sportbetrieb wieder möglich?

Sturm: Eigentlich ja - wenn alle Teilnehmer tagesaktuell negativ getestet sind. Das ist ja auch völlig richtig so, wir wollen ja alle gesund bleiben und niemanden anstecken. Als Verein fühlen wir uns da aber von der Politik allein­gelassen. Denn um testen zu dürfen, müssten alle unsere ehrenamtlichen Übungsleiter dafür zertifiziert sein. Wer aber bezahlt die dafür notwendige Fortbildung? Sollen das die Ehrenamtlichen aus eigener Tasche finanzieren? Oder der Verein, der dafür auch kein Geld hat? Da brauchen wir Hilfe. Und auch im Mannschaftssport sind die Regelungen teilweise unklar: Darf überhaupt eine komplette Volleyballmannschaft aufs Feld, wenn pro Person eine bestimmte Quadratmeterzahl vorgeschrieben ist? Das sind alles noch offene Fragen. Auf der anderen Seite sehen wir aber, dass unsere Mitglieder wirklich heiß darauf sind, endlich wieder gemeinsam Sport treiben zu können. Ständig werden wir gefragt: „Wann geht es endlich wieder los?“

Corona hat auch die Planungen für das Jubiläum über den Haufen geworfen. Gibt es einen Plan B?

Wir hoffen, dass sich die Lage so entspannt, dass wir Ende September am Rasensportplatz noch ein kleines spontanes Grillfest veranstalten können. Aber das müssen wir abwarten. Volkmar Schreier