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Im Zeichen des FeuersFotos

Goldene Oktobertage locken mit Museumsfest im Kornhaus und Flohmarkt in die Innenstadt

Beim Museumsfest im Kornhaus gab es im Rahmen der Goldenen Oktobertage am Wochenende flammende Erlebnisse und zündende Funken zu bestaunen. Doch auch der Flohmarkt in der Innenstadt lud große und kleine Gäste zum ausgiebigen Spazieren und zum ergiebigen Stöbern ein.

Kirchheim. Passend zu der noch bis zum 15. November geöffneten Ausstellung "Brandgeschichte(n)" spielte das Thema Feuer beim museumspädagogisch liebevoll betreuten Museumsfest am letzten Samstag der Goldenen Oktobertage im Städtischen Museum im Kirchheimer Kornhaus eine wichtige Rolle. Dass ein Museumsbesuch keineswegs langweilig sein muss, stellten die Mitarbeiter des Arbeitskreis Museumspädagogik eindrucksvoll unter Beweis: Wenn beispielsweise der in Leder und Felle gekleidete Steinzeitjäger Rudolf Walter vor dem Kornhaus seine Geschichten erzählte, dann hören große und kleine Besucher ihm gebannt zu. Neben Erklärungen zu Werkzeugen, Knochen und weiteren regionalen Fundstücken aus der Steinzeit stand seine Vorführung dabei ganz und gar im Zeichen des Feuers.

„Vielleicht gelingt es uns ja, ein paar gute Feuergeister zu fangen, damit sie uns eine Flamme schenken", erklärte der Altsteinzeit-Archäologe dem gebannt lauschenden Publikum und demonstrierte anschaulich mithilfe von Stahl und verschiedenen Feuersteinen, wie leicht aus Funken und Zunderpilzen ein Feuer entstehen konnte. „Denkt an Wärme und an Licht, an die guten Dinge, die das Feuer uns gewährt. Schutz vor der Dunkelheit, Hitze für das Grillen eines Mammut-Schnitzels", raunte er den Kindern mit einem Augenzwinkern zu, während er mit kräftigen Hieben die Funken stieben ließ. „Aber bitte nicht an die Feuerwehr, davor fürchten Feuergeister sich." Mit einer Hand voll Distelsamen und Heu war kurz darauf eine beeindruckend qualmende Flamme entstanden.

Wenige Schritte von Steinzeitjäger Rudolf Walter entfernt wurden die Besucher des Museumsfests von der Steinzeit ins Mittelalter versetzt und der rhythmische Klang von hämmerndem Metall war zu hören: Stilecht in eine feuerfeste Lederschürze gekleidet hatte Kunstschmied Edmund Graeber aus Holzmaden das Feuer seiner Feldesse angefacht. Dort verwandelte er auf dem Amboss mit gezielten Hammerschlägen die orangerot glühenden Rohlinge aus Stahl je nach Bedarf in handgeschmiedete Nägel, Schürhaken, Schmuckstücke in Blatt- und Hufeisenform oder Distelstecher aus Federstahl.

Auch im Kornhaus selbst war an diesem Nachmittag einiges rund um das Thema Feuer geboten. So konnten sich interessierte Kinder in der Leder- und Tonwerkstatt kreativ betätigen und Beutel oder Tonlämpchen nach historischem Vorbild herstellen oder sich an einer Fotostation als mittelalterlicher Ritter oder historische Feuerwehrleute ablichten lassen. Außerdem gab es verschiedene Sonderführungen durch die aktuelle Ausstellung, während Stände mit Mandeln oder rustikalem Krustenbraten trefflich für das leibliche Wohl sorgten.

Vom wunderbaren Spätsommerwetter und entsprechend hohem Besucheraufkommen profitierte nicht nur das Museumsfest, sondern auch der Kinder- und Jugendflohmarkt. Er hatte sich an allen Ecken und Enden der Kirchheimer Innenstadt ausgebreitet. Jenseits von Feuergeschichten und Museumstreiben waren zahlreiche große und kleine Händler eifrig darum bemüht, durch erfolgreiche Verkaufsverhandlungen ihr Taschengeld entweder aufzubessern oder auszugeben und so das eine oder andere Schnäppchen selbst mit nach Hause zu nehmen.

Mit der Kamera in den Trubel gewagt hat sich Fotograf Jörg Bächle. Er verewigte nicht nur das kunterbunte Flohmarktangebot in der Innenstadt, sondern auch die Aktionen im Rahmen des Museumsfestes, die mit dem Thema Feuer die Gäste faszinierten.