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Immer im Einsatz für die Natur

Nachruf Zum Tode des Dettinger Nabu-Mitglieds Gerhard Bauer, der die Ortsgruppe 1969 gründete.

So kannte man Gerhard Bauer: immer unterwegs. Foto: privat
So kannte man Gerhard Bauer: immer unterwegs. Foto: privat

Dettingen. Vor Kurzem ist der Dettinger Gerhard Bauer gestorben. Sein Tod reißt eine große Lücke beim Naturschutzbund Dettingen. Zusammen mit Karl Oesterle trat er im März 1965 in den Deutschen Bund für Vogelschutz ein, dem heutigen Naturschutzbund Deutschland. Mit ihm gründete er 1969 eine eigene Ortsgruppe. Vor drei Jahren wurde er für seine 50-jährige Mitgliedschaft geehrt. Sein großes Ziel war es, nächstes Jahr beim 50-jährigen Jubiläum der Dettinger Nabu-Gruppe dabei zu sein und es mitgestalten zu können. Das hat er nicht mehr geschafft. Gerhard Bauer war einer der Aktivsten der Dettinger Umweltschützer. Unermüdlich war er in Sachen Natur unterwegs - dafür hat ihn fast jeder im Ort gekannt. Er hängte etliche Nisthöhlen für Vögel und Fledermausquartiere im Wald und in den Streuobstwiesen auf, insgesamt etwa 600 Stück. Sie mussten dann jährlich gereinigt werden. Den größten Teil erledigte er selbst.

Das war noch lange nicht alles. Gerhard Bauer ging jährlich durch die Streuobstwiesen und zählte alle Apfel-, Birnen-, Kirschen-, Zwetschgen und Walnussbäume. So konnte er genau feststellen, wie groß der Unterschied zum Vorjahr war - meist war die Tendenz abnehmend. Das hat er stets sehr beklagt.

Jeder Baum, der gefällt wurde, tat ihm weh. Große Freude empfand er jedoch immer, wenn er uns Gutes berichten konnte: Über das Eintreffen der Braunkehlchen unten am Teckhang beispielsweise, der Schwalben im Ort und der Neuntöter in den Hecken. Und auch wenn er Orchideen im Wald entdeckte hatte. Er war ein „Fuchs“ in diesen Sachen, er fand sie alle, wusste ihre lateinischen Namen und führte Aufzeichnungen. Aber auch über die Anzahl und Art der frei brütenden Vögel in Hecken, deren Nester er im Winter kontrollierte, konnte er genau berichten. Jährlich stellte Gerhard Bauer fest, was auf den Äckern auf Dettingens Gemarkung alles angebaut wurde. Auch war er aktiv tätig im Arbeitskreis Steinkauz. Dort half er mit, die stark gefährdete Eulenart zu schützen. Dettingens Naturschützer vermissen ihn: Als fleißigen Naturschützer, dem keine Aufgabe zu viel wurde und als Vereinskamerad, der immer da war, wenn man ihn brauchte. hs