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In der Wilhelm-Narr-Stiftung übernimmt Otto Roth das Ruder

Vorstandswechsel 30 Jahre nach Gründung der Wilhelm-Narr-Stiftung hat der langjährige Vorstandsvorsitzende Siegfried Schumann das Zepter an Otto Roth übergeben. Von Sabine Ackermann

Seit ihrer Gründung vor 30 Jahren hat Siegfried Schumann die Wilhelm-Narr-Stiftung begleitet. Im Jahr 2003 kam er in das leitende Gremium, fünf Jahre später wurde er zum Vorsitzenden des Stiftungsvorstands berufen. „Siegfried Schumann hat maßgeblich die Geschicke der Wilhelm-Narr-Stiftung mitbestimmt und dazu beigetragen, dass der Stiftungsgrundstock erhalten wurde“, hieß es in einer kleinen Ansprache. Die Vorgaben des Stiftungszweckes im Sinne der Erbin Christina Narr wurden dabei immer erfüllt.

Sinn der Stiftung ist es vor allem, die berufliche Aus- und Weiterbildung durch die Vergabe von Stipendien zu fördern. Die Wilhelm-Narr-Stiftung unterstützt begabte und finanziell förderungswürdige Schülerinnen und Schüler und Studierende aus dem Raum Kirchheim. Daneben kann die Stiftung unter bestimmten Voraussetzungen auch Bildungsstätten und gemeinnützige Einrichtungen mit Zuschüssen für die Ausstattung mit Sachmitteln unterstützen.

Nun hat Siegfried Schumann das Amt an seinen Nachfolger Otto Roth, den früheren Direktor der Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen, abgegeben. Die Aufgabe des neuen Stiftungsvorstands, der sich aus Otto Roth, Johann Ortinau und Jürgen Hahn zusammensetzt, sowie dem Stiftungsrat mit dem Vorsitzenden, Kirchheims Oberbürgermeister Dr. Pascal Bader, ist es weiterhin, das Vermögen zu erhalten und dem Stiftungszweck nachzukommen. „In Zeiten der Niedrigzinsphase und der Umbrüche in der Wirtschaft ist das eine durchaus anspruchsvolle Herausforderung“, sind sich die Mitglieder einig.

Zum Vermögen der Stiftung gehören die „Narr Beteiligungs GmbH“ mit den jeweils 100-Prozent-Anteilen an den Tochterunternehmen, der „2 E mechatronic GmbH & Co. KG“ aus Kirchheim und der „Ortlieb Präzisionssysteme GmbH & Co. KG“.

Feier in den Firmenräumen

In der letztgenannten Firma, die ihren Standort von Kirchheim nach Zell unter Aichelberg verlagert hat, fand die Feier zum Stabwechsel statt. Nach dem Willen der Stifterin Christina Narr sollen beide Unternehmen, die mit rund 120 Beschäftigten circa 18 Millionen Euro Umsatz erwirtschaften, weiter wachsen, wodurch Arbeitsplätze erhalten bleiben.

 

Zahlen zur Stiftung

Gegründet wurde die Wilhelm-Narr-Stiftung 1991. Die Stiftung des bürgerlichen Rechts hat Christina Narr aufgrund der Nachlassregelung als alleinige Erbin des Vermögens bedacht. In den vergangenen 30 Jahren wurden satzungsgemäß rund 2 433 000 Euro ausgegeben.

Unterstützt wurden über 200 Stipendiatinnen und Stipendiaten mit rund 1 650 000 Euro, an die Schulen in der Region Kirchheim gingen etwa 635 000 Euro. Die Jubiläumsgaben an Vereine und Institutionen betrugen 50 000 Euro und für Projektförderungen kamen rund 98 000 Euro zusammen.

Die Vergabe der Stipendien schlagen die Kirchheimer Schulen vor. Studierende von technischen und naturwissenschaftlichen Fächern werden bevorzugt. Die finanzielle Unterstützung beträgt monatlich zwischen 150 und 250 Euro und wird zunächst für ein Jahr zugesagt. ack